
Chanukka-Leuchter entzündet
Nach Sydney-Anschlag: Gedenken bei jüdischem Fest
14.12.2025 – 20:10 UhrLesedauer: 1 Min.
Hunderte Berliner versammeln sich nach dem Anschlag in Sydney zur Eröffnung des jüdischen Lichterfestes. Mit bewegenden Worten erinnert ein Rabbiner an einen ermordeten Freund.
Mehrere Hundert Menschen haben am Sonntag am Brandenburger Tor in Berlin den Beginn des jüdischen Chanukka-Festes gefeiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender nahmen an der Veranstaltung teil. Der aschkenasische Oberrabbiner des Staates Israel, Kalman Meir Ber, war ebenfalls anwesend.
Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, entzündete gemeinsam mit dem Bundespräsidenten und seiner Frau die erste Flamme am Chanukka-Leuchter. Die Feier stand unter dem Eindruck des Terrorangriffs in Sydney.
Teichtal sagte: „Wir sind alle entsetzt, alle im Schmerz und alle sprachlos über das schlimme Ereignis, das in Sydney, Australien, passiert ist. Die Gemeinde dort wollte nur Licht über Dunkelheit feiern.“ Mit brüchiger Stimme berichtete er von einem Rabbiner, der bei dem Anschlag ums Leben gekommen sei. Dieser sei ein „persönlicher Freund“ von ihm gewesen.
Teichtal betonte die Bedeutung des Festes: „Sie wollten ein universelles Zeichen setzen für das Miteinander, für positive Zusammenarbeit, und dass alle Menschen, egal ob Juden, Muslime, Christen oder Nicht-Gläubige, unter einem Gott stehen.“
Mit dem achttägigen Lichterfest erinnern Juden an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im zweiten Jahrhundert vor Christus.
Während dieser acht Tage wird jeden Abend eine weitere Kerze am Chanukka-Leuchter angezündet. Begleitet wird das Fest von traditionellen Speisen, die in Öl gebraten sind. Besonders verbreitet sind Latkes (Kartoffelpuffer) sowie Sufganiot, mit Marmelade gefüllte Krapfen. Auch am Brandenburger Tor wurden Sufganiot verteilt.










