Kaninchen ausgesetzt
Tierquälerei im Wald? So hart trifft es die Influencerin jetzt
10.12.2025 – 01:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Influencerin aus dem Raum Hamburg soll vier Kaninchen im Wald ausgesetzt haben. Jetzt reagieren Konzerne und Tierschützer.
Eine Influencerin und ihr Mann haben nach eigener Aussage im August vier Hauskaninchen im Rantzauer Forst bei Norderstedt im Raum Hamburg ausgesetzt. Laut Tierheim waren die Tiere extrem abgemagert, eines hatte die Zeit im Wald nicht überlebt und konnte nur noch tot eingesammelt werden. Die anderen drei nahm das Tierheim Henstedt-Ulzburg auf.
Die erste Suche nach den Besitzern verlief ergebnislos. Im November dann der entscheidende Hinweis: Alicia V., die mit Videos über ihr Familienleben mit Mann und drei Kindern hunderttausende Follower erreicht, hatte die betroffenen Kaninchen zuvor in ihren Beiträgen gezeigt. Anhand der Aufnahmen konnten die Tierheim-Mitarbeiter die Halter zweifelsfrei identifizieren.
Als ihre Community immer häufiger nach dem Verbleib der Tiere fragte, postete die junge Frau ein Video. Während sie sich vor der Kamera schminkt, behauptet sie darin, die Kaninchen hätten ein neues Zuhause gefunden. Tatsächlich befanden sich die Tiere zu diesem Zeitpunkt längst im Tierheim.
Erst nach einer Medienberichterstattung räumte die Influencerin die Vorwürfe vollständig ein. Sie verwies zur Erklärung auf eine Ausnahmesituation, in der sich die Familie damals befunden habe. Laut PETA habe sie erklärt, die Familie habe die Kaninchen im Glauben, damit etwas Gutes zu tun, im Wald zurückgelassen und bereue die Entscheidung. Inzwischen hat die Influencerin unter fast allen ihren Beiträgen die Kommentarfunktion ausgeschaltet, offensichtlich weil wohl ein Shitstorm in Gange war.
Die Folgen sind dennoch weitreichend: Große Unternehmen haben die Zusammenarbeit beendet. „Uns als Unternehmen ist es wichtig, dass unsere Partner in Einklang mit unseren Werten und ethischen Standards handeln. Aufgrund der aktuellen Ereignisse haben wir die Zusammenarbeit beendet“, erklärt Bayer Vital-Sprecherin Stefanie Mihm. Auch Procter & Gamble (Pampers) bestätigte das Ende der Kooperation.
Das Tierheim hat der Familie eine Rechnung über einen vierstelligen Betrag gestellt. Das Ordnungsamt Norderstedt lässt von der Staatsanwaltschaft prüfen, ob eine Straftat vorliegt. PETA fordert ein Tierhalteverbot, die Behörden prüfen dies laut der Organisation derzeit. Die Familie besitzt auch Hunde.











