Nach 120 Jahren
Sollte Olympiaturm sanieren: Elektrofirma ist insolvent
08.12.2025 – 11:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Claus Heinemann Elektroanlagen ist in finanzielle Schieflage geraten. Das Traditionsunternehmen mit 365 Mitarbeitern versucht nun, sich in Eigenverwaltung zu retten.
Die Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH aus Unterföhring bei München hat Ende November vorläufige Insolvenz angemeldet. Das über 120 Jahre alte Traditionsunternehmen, das aktuell an der Sanierung des Münchner Olympiaturms beteiligt ist, will sich in Eigenverwaltung aus der Krise manövrieren. Betroffen sind 365 Mitarbeiter, wie die „Abendzeitung München“ berichtet.
Als Hauptgründe für die finanzielle Schieflage nennt das Unternehmen die „konjunkturell bedingt herausfordernde Marktlage“ sowie „erhebliche Investitionen in den Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes“. Verzögerungen in diesem Bereich hätten nur schwer aufgefangen werden können. Zudem habe sich ein bereits angestoßener Verkaufsprozess für dieses Geschäftsfeld deutlich länger hingezogen als ursprünglich erwartet.
Zu namhaften Projekten, an denen das Unternehmen im Raum München bereits beteiligt war, gehören die Multifunktionsarena SAP Garden, der Terminal 2 des Flughafens, die Motorworld, die Paulaner-Brauerei in Langwied, sowie die beiden Oktoberfestzelte Bräurosl und Hackerzelt. Seit 2021 war das Unternehmen in einem neuen Geschäftszweig auch in der Planung und Umsetzung von Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge aktiv.
Im Zuge der Insolvenz wurden die bisherigen Geschäftsführer ausgetauscht. Neu benannt wurden die Rechtsanwälte Georg Bernsau und Nadja Raiß, die Erfahrung in Restrukturierungen haben. Der bisherige Generalbevollmächtigte Peter Krumhof bleibt als kaufmännischer Leiter im Unternehmen. Anwältin Raiß erklärte: „Gemeinsam mit allen Beteiligten arbeiten wir daran, das Unternehmen in eine stabile und nachhaltige Zukunft zu führen.“
Die Mitarbeiter erhalten in den kommenden drei Monaten Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit. Für den Münchner Olympiaturm, der seit Juni 2024 für eine umfassende Sanierung geschlossen ist, könnte die Insolvenz Folgen haben. Laut Christian Miehling, Sprecher der Stadtwerke München, werden von der Firma aktuell noch Leistungen erbracht. „Sollte sich diese Situation ändern, sind Auswirkungen auf den Bauablauf und den Fertigstellungstermin nicht auszuschließen“, sagte er der Abendzeitung. Eigentlich soll das Münchner Wahrzeichen im Februar 2027 wieder für Besucher öffnen.












