„Wie geil ist das denn?“
Weihnachtsmarktstand begeistert Nostalgiker
02.12.2025 – 19:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Milliarden von D-Mark bunkern die Deutschen bei sich zu Hause oder im Schließfach. An einem Weihnachtsmarktstand können sie eingelöst werden – gegen Schokofrüchte.
Für Nostalgiker dürfte sich die Reise auf den Münchner Weihnachtsmarkt am Odeonsplatz lohnen: Hier gibt es einen Schokofrüchte-Stand, der neben Euro auch D-Mark annimmt – und darauf offensiv per Schild hinweist.
Der Familienbetrieb „Früchte-Krug“ hörte nach der Umstellung auf den Euro vor über 20 Jahren nicht auf, auch Deutsche Mark anzunehmen – bis heute hält man an der Tradition fest. Der „Bild“-Zeitung sagte Inhaber Simon Krug, der den Stand in siebter Generation betreibt: „Einmal kam eine Dame und fragte, ob wir ihr das Wechselgeld auch in der alten Währung herausgeben können. Dann hat sie etwas mit D-Mark gekauft, wir haben entsprechend zurückgegeben und sie hat sich so gefreut: ‚Wie früher‘, hat sie gesagt.“
Senior-Chef Rudolf Krug sagte den Zeitungen der Ippen-Gruppe: „Am Anfang haben uns die Kollegen ausgelacht.“ Doch bis heute würden die Kunden das Angebot, in D-Mark zu zahlen, gerne annehmen. „Wir haben dieser Tage auf dem Weihnachtsmarkt schon einen 50- und einen 20-Mark-Schein bekommen.“
In den sozialen Medien fallen die Reaktionen auf den „Früchte-Krug“ unterschiedlich aus. Einige feiern den Familienbetrieb für die Entscheidung, weiterhin D-Mark anzubieten: „Wie geil ist das denn mal“, kommentiert eine Nutzerin. Ein anderer widerspricht: „Ich finde die Aktion komplett kontraproduktiv, so rechnen ältere Menschen erst recht um und kaufen nix.“
Noch immer sind in Deutschland D-Mark-Noten und Münzen in Milliardenwert im Umlauf. Im vergangenen Jahr wurden gut 53 Millionen D-Mark bei der Bundesbank in Euro umgetauscht. 2023 waren es 58 Millionen D-Mark. Im Schnitt reichten die Kunden 542 D-Mark pro Person ein. Münzen und Noten können weiter umgetauscht werden – eine Frist gibt es nicht. Ein Euro entspricht 1,95583 D-Mark.












