„Für viele lebensverändernd“
Britischer Lottomillionär zeigt Herz – und geht einzigartigen Schritt
Aktualisiert am 01.12.2025 – 16:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Mit einem Gewinn über 120 Millionen Euro würden sich viele wahrscheinlich mehrere Häuser und ein Boot kaufen. Steve Thomson hatte eine andere Idee.
Steve Thomson aus dem britischen Ort Selsey hat 2019 den Jackpot in der Lotterie Euro Millions geknackt. Der Mann, der als Handwerker arbeitete, wurde damit über Nacht zum 120-fachen Millionär. Für ihn war das aber kein Grund, sich zurückzulehnen, im Gegenteil: Am Freitag, sechs Jahre nach dem Gewinn, eröffnete er zusammen mit der Wohltätigkeitsorganisation Together Our Community (TOC) in Chichester ein Zentrum für junge Erwachsene mit Behinderung. Dort können sie sich vernetzen, aber auch neue Dinge lernen und arbeiten.
Das Engagement kommt bei Thomson nicht von ungefähr. „Ich wusste genau, wo ich helfen wollte, nachdem ich gewonnen hatte“, zitierte die BBC den 48-jährigen Familienvater. Denn einige seiner Freunde hätten selbst Kinder mit Einschränkungen, erklärte der Lottogewinner. Dadurch sei ihm bewusst geworden, dass es in der Region keine Orte gibt, an denen sich Menschen mit Behinderung treffen und untereinander Kontakte knüpfen können.
„Sobald sie 18 werden, werden sie völlig vergessen, es sei denn, sie haben das Glück, einen geförderten Platz am College zu bekommen.“ Das sei auch für die Familien schwer. Denn seien die Kinder erst einmal aus der Schule raus, müssten die Eltern viel Zeit investieren, um sie zu unterstützen.
Um sie und ihre Familien zu entlasten, unterstützte der Lottomillionär die Organisation zunächst mit einem gebrauchten Minibus. Damit könnten die jungen Leute etwa zu lokalen Unternehmen gefahren werden, um Arbeitserfahrung zu sammeln, oder schlicht Tagesausflüge machen.
Thomson half weiter, indem er sich entschied, ein baufälliges Gebäude mitten in der kleinen Stadt Chichester in Südengland zu einem Zentrum für Menschen mit Einschränkungen umzugestalten. TOC-Mitgründerin Hilary Freeborough erklärte: „Die Unterstützung, die er uns gegeben hat, ist unglaublich. Er hat nicht einfach nur einen Scheck ausgestellt. Er war die ganze Zeit über hier – von der Planung des Grundrisses bis hin zum Laubfegen.“
In dem neuen Zentrum gibt es nun ein Café, eine Übungsküche, ein offenes Klassenzimmer und einen Sinnesraum. Für viele junge Menschen sei die Neueröffnung „lebensverändernd“, so TOC-Co-Gründerin Louise Collins.











