Ein HNO-Arzt kann Schwindel durch Kristalle im Ohr meist leicht erkennen. Erste Hinweise ergeben sich bereits aus den Schilderungen der betroffenen Person, insbesondere Informationen darüber,
Gewissheit bringt der sogenannte Hallpike-Test: Dabei bewegt der Arzt Kopf und Rumpf der Person in einer bestimmten Abfolge. Bei einem gutartigen Lagerungsschwindel lässt sich dadurch ein Schwindelanfall auslösen.
Typisch für einen gutartigen Lagerungsschwindel ist zudem, dass die Person währenddessen ruckartige Augenbewegungen macht (Nystagmus). Um diese zu diagnostizieren, kommt gegebenenfalls eine sogenannte Frenzelbrille zum Einsatz, welche die betroffene Person während des Tests trägt. Diese Brille ist mit speziellen Vergrößerungsgläsern ausgestattet, durch welche der Arzt die Augenbewegungen gut erkennen kann.
Der gutartige Lagerungsschwindel ist oft nur ein vorübergehendes Phänomen, das nur wenige Wochen oder Monate anhält: In vielen Fällen setzen sich die Kristalle wieder im Bogengang fest und/oder der Körper baut sie ab. Bei manchen Betroffenen tritt der Schwindel jedoch nach einiger Zeit erneut auf.
Um schneller beschwerdefrei zu werden, können spezielle Übungen helfen, die Fachleute als Lagerungsmanöver bezeichnen. Durch eine bestimmte Abfolge von Kopfbewegungen und Körperhaltungen sollen sich die Ohrsteinchen wieder festsetzen, sodass sie keine Beschwerden mehr bereiten.
Die Übungen können grundsätzlich zu Hause durchgeführt werden. Es empfiehlt sich jedoch, vorab ärztlichen Rat einzuholen. Denn zum einen sollte zunächst feststehen, dass es sich tatsächlich um gutartigen Lagerungsschwindel handelt. Zum anderen sind Lagerungsmanöver in bestimmten Situationen nicht geeignet, etwa bei Problemen mit der Halswirbelsäule. Darüber hinaus können Übungen gegen die Kristalle im Ohr nur Erfolg bringen, wenn sie korrekt ausgeführt werden. Daher ist es sinnvoll, sich das Lagerungsmanöver von einem Arzt zeigen zu lassen.
Es gibt verschiedene Formen von Lagerungsmanövern, die sich in ihren Bewegungsabfolgen leicht unterscheiden. Besonders Erfolg versprechend bei Kristallen im hinteren Bogengang sind das sogenannte Epley-Manöver und das Semont-Manöver. Diese Übungen müssen gegebenenfalls mehrfach ausgeführt werden, um dauerhaft zu wirken.











