Sie sagen, auf der Herbertstraße habe sich vieles verändert. Was besonders?
Die Konkurrenz ist heute eine andere als früher, auch durch die sozialen Medien hat sich vieles verändert. Das Geschäft hat sich verlagert. Ich sage immer mit einem Schmunzeln, aber es ist ernst gemeint: Früher standen die Gäste Schlange, heute stehen die Frauen Schlange.
Was kommt nach all den Jahren auf der Herbertstraße?
Ich glaube, ich werde immer etwas machen. Vielleicht keine Prostitution mehr mit siebzig – irgendwann sind die Falten am Po ja so stark, dass sie durchleuchten. (lacht)
Aber solange ich gesund bin und laufen kann, will ich weiterarbeiten. Ich habe in meinem Leben eigentlich alles verwirklicht, was ich wollte. Einen Sechser im Lotto hatte ich noch nicht, auch kein eigenes Haus, aber sonst ist vieles in Erfüllung gegangen: das Buch, der Film, all das hätte ich nie erwartet. Das ist für mich schon eine große Erfüllung. Ach, doch. Einen Wunsch habe ich, ich plane gerade mein zweites Buch. Ich habe sonst keine unerfüllten Wünsche. Ich bin glücklich.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Freitag.












