120 Filialen in Deutschland
Matratzenhändler MFO meldet Insolvenz an
03.04.2025 – 23:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Filialen der Marke MFO Matratzen stehen vor einer Schließung. Die Matratzen Direct AG ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Ein großer Matratzenhändler aus Köln ist in Schieflage geraten. Die Matratzen Direct AG hat beim Amtsgericht Köln die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Insolvenzsachwalter wurde vom Gericht der Rechtsanwalt Dr. Jens Schmidt eingesetzt.
Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ soll das Verfahren ermöglichen, dass sich der Matratzenhändler mit 120 Filialen in Deutschland neu aufstellen kann. Die Filialen werden unter dem Namen MFO betrieben, außerdem gibt es einen Onlineshop. Im Angebot sind neben Matratzen auch Lattenroste und Bettwaren.
Zunächst soll die Insolvenz in Eigenverwaltung durchgeführt werden. Damit kann die Geschäftsführung zunächst im Amt bleiben und nach einer Lösung suchen. Der vom Gericht eingesetzte Rechtsanwalt beaufsichtigt das Verfahren und soll helfen, die Interessen der Gläubiger zu wahren.
Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ hatte die Matratzen Direct schon 2017 ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt. Damals mussten zahlreiche Filialen schließen, das Unternehmen konnte aber weiter bestehen bleiben. Doch die Probleme kamen zurück. Das Wirtschaftsmagazin zitiert aus dem Geschäftsbericht 2023: „Ab dem zweiten Quartal war der Umsatz durch eine signifikante Kaufzurückhaltung aufgrund der Inflation und der Verunsicherung der Bevölkerung im Rahmen des Heizungsgesetzes beeinträchtigt.“ In diesem Jahr sei ein Verlust von 1,2 Millionen Euro verbucht worden, obwohl man mehr als 34 Millionen Euro Umsatz gemacht habe. Ende 2023 sei das Unternehmen aber mit 29 Millionen Euro überschuldet gewesen.
Die etwa 300 Mitarbeiter werden bei Matratzen Direct zunächst über das Insolvenzgeld bezahlt. Geschäftsführung und Berater haben jetzt Zeit, einen Kostensenkungsplan zu erarbeiten, das Filialnetz zu optimieren und nach möglichen Investoren zu suchen. Laut Wirtschaftswoche kämen dafür vor allem Matratzenhersteller infrage, die sich das Unternehmen als Absatzkanal sichern wollen.