Gründung einer Terror-Vereinigung?
Razzia gegen eritreische Regierungsgegner in Deutschland
26.03.2025 – 09:53 UhrLesedauer: 1 Min.
Deutsche Sicherheitsbehörden sind mit einer Großrazzia gegen eritreische Regierungsgegner vorgegangen. Es gehe auch um den Verdacht der Gründung einer inländischen terroristischen Vereinigung.
Am Mittwoch haben deutsche Sicherheitsbehörden eine Großrazzia gegen mutmaßliche Mitglieder der eritreischen Regierungsgegnergruppe Brigade N’Hamedu durchgeführt. Die Durchsuchungen fanden in insgesamt sechs deutschen Bundesländern sowie in Dänemark statt. Durchsucht wurden 19 Objekte in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz sowie ein weiteres Objekt in Dänemark.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft stehen die Verdächtigen im Verdacht, eine terroristische Vereinigung gegründet und daran teilgenommen zu haben. „Es handelt sich dabei um eine international vernetzte Gruppierung, deren erklärtes Ziel es ist, die Regierung in Eritrea zu stürzen“, erklärte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft.
Die deutsche Sektion der Brigade N’Hamedu soll spätestens seit 2022 aktiv sein. Ziel sei es, durch Gewaltaktionen gegen von der eritreischen Regierung unterstützte Veranstaltungen das Regime in Eritrea zu destabilisieren. Der Verdacht richtet sich unter anderem auf gewalttätige Ausschreitungen bei Eritrea-Festivals in Gießen im Jahr 2022 und Stuttgart im Jahr 2023.
Die Durchsuchungen am Mittwoch dienten dazu, „die bestehenden Verdachtsmomente zu objektivieren“, hieß es aus Ermittlerkreisen. Festnahmen gab es bislang keine. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 17 namentlich bekannte Beschuldigte, die laut Bundesanwaltschaft leitende Funktionen innerhalb des deutschen Ablegers der Brigade innehaben sollen.