Trotz Verhandlungen
SPD-Chefin im Urlaub? Kritik aus der Partei
Aktualisiert am 21.03.2025 – 14:19 UhrLesedauer: 2 Min.
SPD-Chefin Saskia Esken ist offenbar spontan in den Urlaub geflogen, während ihre Partei mit der CDU verhandelt. Anonym äußern Genossen ihren Unmut.
Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken soll gegenüber Parteifreunden angekündigt haben, für einen Kurzurlaub auf die Kanaren zu fliegen – mitten in den Koalitionsverhandlungen ihrer Partei mit der Union. Das berichtet „Bild“. Aus der SPD gebe es deswegen deutliche Kritik an der Parteichefin.
„Esken bestätigt mit ihrem Urlaub selbst, dass sie keine wichtige Rolle spielt“, zitiert das Blatt anonym einen SPD-Abgeordneten. „Klingbeil ist in Berlin, macht die Arbeit, gibt den Kurs vor. Esken ist Tausende Kilometer in die Sonne geflogen. Das geht gar nicht“, so der Abgeordnete. Lars Klingbeil ist neben Esken Vorsitzender der SPD.
In dem Kontext, dass Esken zuletzt indirekt Anspruch auf ein Ministeramt erhoben hat, kommt es zu weiterer Kritik. Ein Genosse formuliert es laut „Bild“ so: „Es kann nicht sein, dass sich Saskia im Windschatten von Lars ein Amt sichert.“
Eskens Parteifreundin Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, nahm die Parteichefin gegen Kritik an deren Kurzurlaub in Schutz. „Ich habe sie gestern in einer langen Videoschaltkonferenz gesehen“, sagte Rehlinger „Welt TV“. „Egal wo sie ist, sie arbeitet ganz sicher.“
Esken selber hat den Kurzurlaub „Bild“ zufolge als wichtige Erholung vor den kommenden Verhandlungen begründet. Da sie kein Teil der aktuell tagenden Arbeitsgruppen sei, würde sie auch in Berlin nicht fehlen.
Auch Eskens Umfeld betonte, dass die SPD-Politikerin im Urlaub ständig erreichbar sei. Auch von den Kanaren aus könnte sie also in die Vorbereitung der kommenden Gespräche mit eingreifen.