Uli Hoeneß war am Mittwochabend bei „Maischberger“ zu Gast. Er äußerte sich zur Politik – und nahm kein Blatt vor den Mund.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist nicht nur für seine scharfen Worte in Bezug auf den FC Bayern bekannt. Auch politisch mischt der 73-Jährige immer wieder mit. In der ARD-Sendung „Maischberger“ hat er nun über die voraussichtliche Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD geredet: „Wenn das schiefgeht, dann wird möglicherweise bei einer neuen Wahl in vier Jahren zum Beispiel die AfD Stimmen bekommen, die sie gar nicht verdient hat und wozu sie nicht befähigt sind“, sagte er am Mittwochabend.
Damit hat Hoeneß seine Ablehnung gegen die Partei erneut unterstrichen und legte sogar nach: „Dann kommt die Zeit der Unfähigen – und das wollen wir doch alle nicht.“ Zuletzt hatte sich Hoeneß im Februar gegen die AfD ausgesprochen und sogar die Spieler des FC Bayern gewarnt: „Würde einer unserer Spieler plötzlich Werbung für die AfD machen, würde ich mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat“, sagte der 73-Jährige im Interview mit dem „Kicker“.
Auch bei der Trauerfeier von Franz Beckenbauer im Januar 2024 hatte sich Hoeneß klar gegen die Partei positioniert. In seiner Rede erinnerte er an die WM 2006, als „Hunderte, Tausende mit der schwarz-rot-goldenen Fahne durch die Straßen gefahren sind, weil sie stolz auf unser Land waren“. Hoeneß hob besonders den Stolz in Deutschland hervor: „Da müssen wir wieder hinkommen“, forderte er und schob nach: „Ich möchte ganz deutlich betonen, dass ich die AfD bei diesem Prozess nicht dabeihaben möchte.“
Nach der Warnung an die neue Regierungskoalition gab Hoeneß dieser aber auch eine Chance. „Fakt ist doch, wir hatten drei Jahre lang keine Regierung. Die haben drei Jahre lang nur gestritten und überhaupt nicht konkret gearbeitet“, so sein Urteil über die Ampel-Koalition und schloss dann zur neuen Koalition auf: „Es ist nach relativ kurzer Zeit eine Vereinbarung zustande gekommen“, die Sondierungsgespräche habe er als „ermutigend“ empfunden.
Gegen das geplante Finanzpaket in Höhe von Hunderten Milliarden Euro hat Hoeneß keine Einwände: „Die neue Regierung muss dem Bürger zeigen, dass sie für ihn da ist und nicht darum, am Freitag eine gute Umfrage zu haben.“ Deswegen solle „alles, was hier jetzt investiert wird, dem Bürger helfen“.
Abseits der deutschen Politik beschäftigten den früheren Manager des deutschen Rekordmeisters auch die Entwicklungen in den USA – besonders US-Präsident Donald Trump und sein Berater Elon Musk. „Da habe ich große Sorgen“, gestand Hoeneß die besondere Rolle des reichsten Mannes der Welt. Er habe eine Dokumentation gesehen, in der auch Elons Musks Vater Errol zu Wort gekommen sei, und sich gedacht: „Der hat doch nicht alle Tassen im Schrank.“
Er führte aus: „Da habe ich große Angst, wenn so ein Mann über das Schicksal von Mitarbeitern, Angestellten, Arbeitslosen entscheiden soll. Dann muss ich sagen: Gute Nacht, Amerika.“ Hoeneß selbst äußert sich jedenfalls immer wieder politisch. Auch im t-online-Interview sagte er: „Vor Krieg und ausufernder Gewalt habe ich viel mehr Angst, das beschäftigt mich mehr als die Frage, was der FC Bayern in 25 Jahren macht.“
„Keiner weiß, wie die Kriege und Konflikte in der Ukraine oder im Nahen Osten enden. Das A und O für alles, was unsere Zukunft betrifft, ist dauerhafter Frieden“ so Hoeneß weiter. Das ganze Interview lesen Sie hier.