Gender Save Gap
Warum Frauen mehr für die Altersvorsorge zurücklegen sollten
07.03.2025 – 09:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Frauen bekommen im Schnitt mehrere Hundert Euro weniger Rente als Männer – und sparen trotzdem viel zu wenig fürs Alter. Warum das fatal ist und wie sie ihre finanzielle Zukunft sichern können.
Im Alter kann die Rentenlücke mehrere Hunderttausend Euro betragen. Dennoch legen drei von zehn Frauen in Deutschland nichts für ihre Altersvorsorge zurück. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des unabhängigen Geldratgebers „Finanztip“.
Laut der Deutschen Rentenversicherung erhalten Frauen im Schnitt 1.400 Euro brutto Rente – das sind rund 400 Euro weniger als Männer. Der Grund dafür sind geringere Gehälter, häufigere Teilzeitbeschäftigung und Erwerbsunterbrechungen, etwa durch Elternzeit oder Pflege von Angehörigen. „Viele Menschen unterschätzen, wie viel sie privat sparen müssen, um die Rentenlücke zu schließen“, sagt Saidi Sulilatu, Chefredakteur von „Finanztip“.
Eine heute 30-jährige Frau mit einem Nettoeinkommen von 2.700 Euro müsste bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren ein Vermögen von rund 840.000 Euro ansparen, um ihre Rentenlücke zu schließen. Sie braucht also mehr privates Vermögen als ein Mann, da Frauen durchschnittlich länger leben. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen in Deutschland liegt derzeit bei rund 83 Jahren, während Männer im Schnitt etwa 78 Jahre alt werden. Laut „Finanztip“ sollten Frauen daher monatlich rund zehn Euro mehr sparen als Männer.
Experten empfehlen eine Kombination aus verschiedenen Sparformen. Besonders beliebt ist ein ETF-Sparplan, da er eine langfristig gute Rendite verspricht. „Finanztip“-Simulationen zeigen, dass eine 30-jährige Frau etwa 16 Prozent ihres Nettogehalts (rund 430 Euro) in einen ETF-Sparplan investieren sollte, um die benötigten 840.000 Euro bis zum Renteneintritt zu erreichen.
Zusätzlich kann eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) sinnvoll sein. Hier zahlen Arbeitnehmerinnen einen Teil ihres Bruttogehalts ein und profitieren von Steuervorteilen. Wichtig sei, so „Finanztip“, dass Arbeitgeber mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 15 Prozent zuschießen und dass der Vertrag geringe Kosten hat.
Die Riester-Rente lohnt sich vor allem für Frauen mit niedrigem Einkommen und Kindern. Der Staat gewährt hohe Zulagen: 175 Euro Grundzulage plus 300 Euro pro Jahr für jedes nach 2008 geborene Kind. Eine Frau mit zwei Kindern kann so 775 Euro pro Jahr an Zulagen erhalten. Dadurch müssen Frauen oft nur geringe eigene Beiträge leisten, um ein gutes Riester-Guthaben aufzubauen. Erfahren Sie hier, wie Sie die Beiträge zur Riester-Rente in der Steuererklärung eintragen.
Wer unsicher ist, kann kostenlose Beratung bei Verbraucherzentralen in Anspruch nehmen. Auch die Deutsche Rentenversicherung bietet mit der digitalen Renteninformation einen Überblick über gesetzliche und private Altersvorsorgeansprüche.