Alarm in Südtirol
Urlaubsregion brennt: Helikopter holen Menschen aus Feuerzone
07.03.2025 – 08:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein brennendes Auto hat einen großen Waldbrand entfacht. Urlauber sind betroffen, es gibt mehrere Verletzte.
Dichte Rauschschwaden, die bis zur Zugspitze zu sehen sind, lodernde Flammen – und mehrere Verletzte: Im Südtiroler Feriengebiet Latsch-Martelltal ist ein großer Waldbrand ausgebrochen. Der Sonnenberg im Vinschgau brennt. 40 bis 50 Hektar stehen in Flammen.
Der Weiler St. Martin am Kofel musste evakuiert werden. Die Feuerwehr flog am Donnerstag 59 Personen mit Helikoptern aus, darunter zwei Urlaubsfamilien.
Elf Personen mussten medizinisch versorgt werden, berichtete der leitende Notarzt Werner Calliari bei einer Pressekonferenz. Vor allem erlitten die Menschen Rauchgasvergiftungen, mindestens vier Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Auch ein Feuerwehrmann befand sich unter den Verletzten.
Wie die Feuerwehr mitteilte, ist der Brand vermutlich am Donnerstagmittag von einem Auto ausgegangen, das aus noch unbekannter Ursache Feuer gefangen hatte. In der trockenen Vegetation am Sonnenberg breiteten sich die Flammen schnell aus. Anhaltender Wind erschwerte den Einsatz der Feuerwehr.
Diverse Löschhubschrauber stiegen auf, mussten aber am Donnerstagabend gegen 19 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit vorerst die Löscharbeiten einstellen. Seit Freitagmorgen sind sie wieder im Einsatz. Auch aus Österreich wurden Helikopter angefordert.
Im ganzen Vinschgau wird wegen des Brandes Rauchgeruch wahrgenommen, teilte die Feuerwehr mit. Auch aus Pfunds im Bezirk Landeck in Nordtirol seien Meldungen gekommen. Im Brandgebiet harrten in der Nacht einige Bewohner aus, viele von ihnen seien selbst Feuerwehrleute. Der „Merkur“ zitierte den Bürgermeister von Latsch, Maura Dalla Barba: „Sie müssen das Vieh in den Ställen versorgen.“ Die Menschen hätten Angst: „Existenzen sind bedroht.“
Der Vinschgau gilt als das niederschlagsärmste Tal der Alpen. Aufgrund des speziellen Mikroklimas wachsen dort unter anderem Steppengräser, die besonders trockentoleranten Flaum-Eichen und Zwergsträucher.