Hautkrebs im Gesicht muss in den meisten Fällen operativ entfernt werden. Nun aber zeigt eine neue Behandlungsmethode von Forschern aus Österreich erste Erfolge.
Basaliome sind die häufigste Form von Weißem Hautkrebs. Sie treten vorrangig an Körperstellen auf, die häufig der Sonne ausgesetzt sind – etwa auf der Kopfhaut, im Gesicht und am Hals. Bei der Behandlung kommen zumeist eine oberflächliche Abschabung oder ein chirurgischer Eingriff infrage. Die Komplexität einer solchen OP hängt von der Tumorgröße und der betroffenen Körperstelle ab.
Doch nun gibt es eine vielversprechende Alternative: Ein Forschungsteam der Medizinischen Universität Wien hat untersucht, wie ein spezielles Virus Tumore schrumpfen lassen kann. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie kürzlich im Fachjournal „Nature Cancer“.
Für ihre Studie nutzten die Wissenschaftler ein Virus namens Talimogene Laherparepvec (TVEC). Dieses genetisch veränderte Herpes-simplex-Virus wurde ursprünglich zur Behandlung von Hautkrebsmetastasen entwickelt. Der Clou: Das Virus attackiert gezielt Krebszellen und aktiviert gleichzeitig das Immunsystem. Ziel der Behandlung ist es, Basaliome so weit zu verkleinern, dass eine Operation weniger aufwendig ist – sowohl funktionell als auch kosmetisch.
18 Patienten mit großflächigen Basaliomen nahmen an der Studie teil. Aufgrund der Größe und Lage ihrer Tumoren wären umfangreiche operative Eingriffe mit Hauttransplantationen erforderlich gewesen. Über einen Zeitraum von 13 Wochen erhielten sie insgesamt sechs Injektionen mit TVEC – direkt in den Tumor.
Die Ergebnisse waren durchweg positiv:
„Die neue Behandlung kann nicht nur Operationen erleichtern, sondern auch entstellende Eingriffe vermeiden“, sagte Studienleiter Christoph Höller laut Pressemitteilung. Und: Die Behandlung wurde dem Experten zufolge von allen Patienten gut vertragen.
Die Forscher hoffen nun, dass TVEC künftig häufiger zur Behandlung von Basaliomen eingesetzt werden kann – primär bei Patienten, bei denen eine große Operation vermieden werden soll. Ob das Verfahren künftig zum Standard wird, müssen weitere Untersuchungen mit größeren Patientengruppen zeigen.