Wem das reicht, der kann natürlich den zahlreichen Pferderennen beiwohnen. Allein fünf prominente Rennstrecken beherbergt die Stadt. Darunter den Flemington Racecourse, auf dem alljährlich im November das höchstdotierte Langstreckenrennen der Welt ausgetragen wird, der Melbourne Cup. Beinahe neun Millionen australische Dollar (rund sechs Millionen Euro) werden dabei ausgeschüttet, die Hälfte davon entfällt auf den Sieger.
Sportfans haben in Melbourne nicht nur ständig die Möglichkeit, hochkarätige Veranstaltungen zu besuchen – sie müssen dafür auch nur kurze Wege zurücklegen. In kaum einer anderen Stadt liegen die Arenen auf so kleinem Raum zusammen. Im Melbourne Park und im angrenzenden Yarra Park liegen im Radius von nur einem Kilometer sieben der bedeutendsten Sportstätten des Landes. Neben den vier großen Tennisstadien Rod Laver Arena, Margaret Court, Kia-Arena und John McCain-Arena auch das AAMI Stadion, unter anderem Spielort der Frauen-Fußball-WM 2023, das Punt Road Oval, Heimspielstätte des Richmond Football Club und natürlich das MCG, das mit mehr als 100.000 Zuschauern zu den größten Sportstadien der Welt zählt (siehe Infokasten).
All diese Arenen befinden sich fußläufig voneinander und zudem in unmittelbarer Nähe zur lebendigen Innenstadt mit dem Geschäftszentrum CBD (Central Business District). Man muss also nicht in die Außenbezirke pendeln, wo schmucklose Arenen auf die grüne Wiese gepflanzt wurden. In Melbourne findet der Sport im Herzen der Stadt statt.
Australien ist ohnehin sportverrückt. Sport zählt hier zu einem der Grundpfeiler öffentlicher Daseinsvorsorge. Es wundert daher auch nicht, dass die Politik viel Geld in die entsprechende Infrastruktur steckt. Schwimmbäder, Trimm-Dich-Pfade, Freiluft-Fitnessgeräte, Jedermann-Golfanlagen, Bolz- und Tennisplätze und natürlich Cricket- und Rugbyfelder finden sich hier an fast jeder Ecke. Bei den Sommerspielen in Paris landete Australien mit seinen Athleten auf Platz vier im Medaillenspiegel.