Lungenkrebs wird oft spät erkannt und hat daher eine eher schlechte Überlebensrate. Nun schlagen Forscher Alarm: Die Erkrankung trifft immer häufiger Gruppen, die nicht als Risikokandidaten gelten.
Lungenkrebs gilt bei Männern weltweit als die häufigste, bei Frauen als die zweithäufigste Krebsform. Da die Erkrankung meist erst spät erkannt wird, hat Lungenkrebs eine vergleichsweise schlechte Überlebensrate. Nur 25 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer leben fünf Jahre nach der Diagnose noch. Die Sterblichkeit ist also sehr hoch und Lungenkrebs gilt somit als häufigste Krebstodesursache.
Nun machen Forscher eine erschreckende Entdeckung: Die Erkrankung nimmt weltweit zu und sie trifft zunehmend Menschen, die nicht in die klassischen Schemata von Risikokandidaten passen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (ein Teil der WHO) fand heraus, dass im Jahr 2022 weltweit über 1,5 Millionen Männer und über 900.000 Frauen neu an Lungenkrebs erkrankten. Gegenüber dem Jahr 2020 ist das eine Zunahme von neun Prozent bei Männern und 18 Prozent bei Frauen.
Und: Betroffen sind zunehmend Menschen, die nie geraucht haben. Denn weiterhin gilt dies als die Hauptursache für diese Krebserkrankung: „Während die Zahl der Raucher in vielen Ländern weltweit weiter sinkt, steigt der Anteil der Lungenkrebserkrankungen bei Menschen, die nie geraucht haben“, schrieben die Forscher laut „Sciencealert“. Nieraucher nennen Forscher die Menschen, die in ihrem ganzen Leben (vor der Diagnose) weniger als 100 Zigaretten geraucht haben.
„Bemerkenswerterweise gilt Lungenkrebs bei Nierauchern als die fünfthäufigste krebsbedingte Todesursache weltweit. Er tritt fast ausschließlich in Form von Adenokarzinomen und am häufigsten bei Frauen und in der asiatischen Bevölkerung auf.“
Die Forscher machen die Luftverschmutzung für die steigende Zahl der Lungenkrebsfälle (speziell des Adenokarzinoms der Lunge) verantwortlich – und damit die globale Umweltverschmutzung. In China und ostasiatischen Ländern ist diese besonders ausgeprägt.