Für Menschen mit Diabetes ist eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung wichtig. Dies zeigt sich einmal mehr an neuen Forschungserkenntnissen.
Diabetes Typ 2 ist eine Stoffwechselkrankheit, die immer mehr Menschen betrifft. Viele wissen nicht einmal, dass sie darunter leiden. Doch was noch weniger bekannt ist: Bei dieser Erkrankung kann es trotz einer ausgewogenen Mischkost zu einem Mangel an bestimmten Nährstoffen kommen. Dabei sind Vitamine und Mineralstoffe für Diabetiker besonders wichtig. Das unterstreicht auch eine aktuelle Studie im Fachjournal „BMJ Nutrition Prevention & Health“.
Demnach leiden weltweit 45 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes unter einem Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Diese Erkenntnis stammt aus der Sichtung von 132 Studien mit insgesamt 52.501 Teilnehmern aus den Jahren 1998 bis 2023. Die Forscher der IIHMR University in Jaipur (Indien) zeigten auf, dass Frauen häufiger von einem betroffen waren als Männer – fast jede zweite Frau wies demnach einen Nährstoffmangel auf.
Besonders alarmierend war laut Studie der weit verbreitete Vitamin-D-Mangel: Ganze 61 Prozent der Diabetes-Patienten hatten einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Daneben waren auch Mikronährstoffe häufig im Defizit: Bei 42 Prozent der Betroffenen lag ein Magnesiummangel vor, gefolgt von einem Eisenmangel bei 28 Prozent.
Da die meisten berücksichtigten Studien Querschnittstudien waren, lässt sich allerdings schwer sagen, ob diese Mängel Ursache oder Folge der Diabetes-Erkrankung waren. Laut Forschern liegt aber der Verdacht nahe: Der Vitamin-D-Mangel könnte zur Entstehung der Krankheit beitragen. Bekannt ist nämlich bereits, dass Vitamin D den Glukosestoffwechsel und die Insulinwirkung beeinflussen kann.
Die neuen Ergebnisse unterstreichen einmal mehr die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und einer ausreichenden Versorgung mit Mikronährstoffen – gerade für Menschen mit Diabetes oder erhöhtem Risiko für diese Erkrankung.
Ernährungswissenschaftler und Mitglied des Fachjournals Dr. Shane McAuliffe betonte: „Bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes stehen häufig die Energiebalance und die Makronährstoffe im Mittelpunkt. Die Tatsache, dass bei den Betroffenen häufiger bestimmte Mikronährstoffmängel auftreten, erinnert daran, dass die Optimierung der gesamten Ernährung Priorität haben sollte.“
Für Menschen mit Typ-2-Diabetes kann es daher sinnvoll sein, regelmäßig ihren Nährstoffstatus überprüfen zu lassen und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen – natürlich immer in Absprache mit dem Arzt.