Großes Hauptbeben befürchtet
200 Erdbeben in 48 Stunden: Einwohner verlassen Santorini
Aktualisiert am 03.02.2025 – 09:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit Tagen bebt es auf Santorini. Die Regierung hat den Katastrophenschutz mobilisiert. Einwohner verlassen die Insel.
Die griechische Insel Santorini ist von einer anhaltenden Erdbebenserie betroffen. Innerhalb von 48 Stunden wurden mehr als 200 Beben registriert, die zwischen einer Stärke von 3,0 und 4,7 lagen. Experten gehen davon aus, dass ein mögliches Hauptbeben noch bevorstehen könnte. Eine Entwarnung können sie derzeit nicht geben.
Seit dem 24. Januar erschüttern die Erdstöße nicht nur Santorini, sondern auch die umliegenden Inseln. Die griechischen Behörden haben bereits Maßnahmen eingeleitet: Schulen bleiben geschlossen, öffentliche Veranstaltungen wurden abgesagt. Anwohner und Besucher werden dringend gebeten, sich an Notfallpläne zu halten und sich von Küsten- und Hafengebieten fernzuhalten, da die Gefahr von Tsunamis besteht.
Viele Einwohner haben die Insel aus Sorge verlassen. Die Nacht auf Montag haben Santoriner im Freien oder in ihren Autos verbracht, berichtete die Zeitung „To Proto Thema“. Fähren nach Piräus und Athen sind ausgelastet, ebenso zahlreiche Flüge. Der Katastrophenschutz ist vor Ort eingetroffen, um im Ernstfall sofort eingreifen zu können. Auch das Militär wurde angewiesen, sich auf mögliche Hilfseinsätze vorzubereiten, teilte der griechische Nachrichtensender ERTnews mit.
Seismologen schließen nicht aus, dass die anhaltende seismische Aktivität auch Vulkanausbrüche auslösen könnte. Zudem wird Pool-Besitzern geraten, ihre Wasserbecken zu entleeren, um Schäden durch unkontrollierte Wassermassen bei stärkeren Erdstößen zu vermeiden.
Die griechische Regierung hielt am Sonntagabend eine Krisensitzung ab, um die weitere Lage zu bewerten. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, ruhig zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen.
„Der Alptraum von 1956 kehrt zurück“, titelte die Zeitung „Ta Nea“ am Montag. Damals hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,2 sowie die darauffolgenden Tsunamis in der Region Dutzende Opfer gefordert und schwere Schäden verursacht.
Rund um Santorini befinden sich neben einem spektakulären Krater des Vulkans der Insel auch andere Vulkane unter der Meeresoberfläche sowie jene tektonischen Platten, die durch ihre Bewegungen starke Erdbeben verursachen können.