Airports im Norden und Süden betroffen
Flughafen-Sicherheitsfirma meldet Insolvenz an
02.02.2025 – 09:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Dienstleister für Flughafensicherheit steckt seit wenigen Tagen in einem Insolvenzverfahren. Betroffen sind mindestens sechs deutsche Flughäfen.
Die Flughafen-Sicherheitsfirma ESA Luftsicherheit & Service GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das zuständige Amtsgericht Charlottenburg eröffnete am vergangenen Dienstag das vorläufige Insolvenzverfahren. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Berliner Rechtsanwalt Sebastian Laboga bestellt. Betroffen sind zahlreiche Mitarbeiter sowie Auftraggeber der Firma, darunter mehrere Flughäfen. Das berichten das Portal „luftsicherheit-nrw.de“ und der NDR übereinstimmend.
Neben der ESA Luftsicherheit & Service GmbH ist auch die ESA Security Aviation GmbH & Co. KG von der finanziellen Schieflage betroffen. Bereits im Dezember 2024 hatte die Unternehmensgruppe ESA Luftsicherheit GmbH, zu der beide zuvor genannten Tochterfirmen gehören, Insolvenz angemeldet.
Die betroffenen Unternehmen waren für Sicherheitskontrollen an mehreren Flughäfen in Deutschland zuständig, darunter Dortmund, Paderborn/Lippstadt, Lübeck, Rostock-Laage, Sylt und Friedrichshafen. Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten wurden bereits im Sommer 2024 mehrere Aufträge entzogen, so „luftsicherheit-nrw.de“.
Die wirtschaftlichen Probleme der ESA-Unternehmensgruppe waren demnach absehbar. Bereits im Frühjahr 2024 gab es wiederholt Zahlungsschwierigkeiten. Laut Branchenexperten spielte der hohe Wettbewerbsdruck in der Luftsicherheitsbranche eine zentrale Rolle.
Durch aggressive Preiskalkulationen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge geriet das Unternehmen zunehmend unter Druck. Dies führte zu Lohnrückständen und dem Verlust mehrerer wichtiger Aufträge, unter anderem an den Flughäfen Weeze, Berlin-Brandenburg, Dresden, Erfurt und Frankfurt-Hahn.
Die Beschäftigten der ESA Luftsicherheit & Service GmbH mussten in den vergangenen Monaten wiederholt auf Lohnzahlungen warten. Sie werden vorerst durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Am Flughafen Rostock-Laage besteht zusätzliche Unsicherheit. Der Flughafen-Geschäftsführer Dominik Wiehage hatte das Verkehrsministerium Mecklenburg-Vorpommerns bereits seit Dezember 2024 über die drohende Insolvenz informiert, erhielt jedoch keine Reaktion. Das geht aus Recherchen des NDR hervor.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Laboga erklärte dem NDR, dass der Geschäftsbetrieb vorerst fortgeführt werde. Flughäfen wie Rostock-Laage müssen jedoch mit Engpässen rechnen. Dort hofft man, dass am Wochenende genügend Sicherheitspersonal erscheint, um geplante Abflüge, etwa nach Antalya in der Türkei, nicht zu gefährden. Eine langfristige Lösung könnte eine Neuvergabe der Sicherheitskontrollen sein.