Zehn Haftbefehle
150 Container: Zoll macht Milliarden-Fund
Aktualisiert am 29.01.2025 – 12:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Zoll informiert über ein gigantisches Verfahren: Insgesamt geht es um 150 Container voller unverzollter Tabakwaren und einen immensen Steuerschaden.
Der deutsche Zoll hat einen Schmugglerring ausgehoben, der 1,5 Milliarden unversteuerte Zigaretten illegal in die Europäische Union eingeführt haben soll. Durch die Bande sei ein Steuerschaden von 550 Millionen Euro verursacht worden, teilten das Zollfahndungsamt Hannover und die Staatsanwaltschaft in Bielefeld am Mittwoch mit.
Bei einer Razzia am Dienstag wurden zehn Tatverdächtige festgenommen: sieben davon in Deutschland, zwei in Belgien und einer in den Niederlanden. Bei der Razzia kamen auch Spezialkräfte der Polizei zum Einsatz.
Die Ermittlungen dauern der Mitteilung des Zolls zufolge bereits seit Jahren an. Ausgangspunkt war die Entdeckung von drei Containern im Jahr 2020, in denen sich angeblich Baumaterial für ein Hannoveraner Unternehmen befand. Die Container waren über Antwerpen nach Duisburg verschifft und dort schließlich von einem am Schmugglerring beteiligten Logistikunternehmen abgeholt worden. Baumaterial enthielt laut dem Zoll aber nur einer der Container: Die anderen waren randvoll mit Zigaretten.
Nach diesem Fall ergaben sich Hinweise, dass die Verantwortlichen für den Schmuggel weiter in großem Stil tätig waren. Deutsche Behörden taten sich mit Behörden in Belgien und den Niederlanden zusammen.
Nach aktuellem Ermittlungsstand geht es um insgesamt 150 Container mit Schmuggelwaren. Die Zigaretten sollen demnach in offiziellen Herstellungsbetrieben zumeist in der Türkei und dem Iran produziert und weltweit in Überseehäfen exportiert worden sein, bevor sie schließlich von dort in die EU gebracht wurden. „Bei der Einfuhr wurden falsche Warenbezeichnungen und fiktive Empfänger in den Dokumenten angemeldet“, schreibt der Zoll.