Ähnlich geht es wohl auch Christoph Preßmar, dem Betreiber des Kinos. Bevor der Film um 14 Uhr beginnt, lässt er es sich nicht nehmen, noch ein paar Worte an das Publikum zu richten. Als er die Bühne betritt, applaudiert das Publikum ihm zu Ehren. „Es ist kein einfacher Tag heute. Aber nichtsdestotrotz haben wir die vergangenen 15 Jahre versucht, um das Haus zu kämpfen, und jetzt ist es leider vorbei.“ Er lacht verlegen, weiß nicht recht, was genau er sagen soll. „Es ist sehr schön, dass Sie heute da sind.“
Die vergangenen Jahre seien schwierig und ein Auf und Ab gewesen. „Aber wir haben das hier gerne und von Herzen gemacht. Jetzt gehen wir hier erhobenen Hauptes raus und verabschieden uns so von der Branche.“ In den vergangenen Tagen zeigte sich noch einmal die Treue der Besucher: „In den letzten fünf Wochen haben wir über 16.000 Besucher gehabt. Das ist ein Corona-Jahr und spricht sehr dafür, dass wir das zusammen gut gemacht haben.“
Nach zwei Stunden mit einem Film des Regisseurs Joseph Vilsmaier fällt der Vorhang im Kino am Sendlinger Tor das erste von drei letzten Malen an diesem Tag. Nach der Vorstellung bleiben die Leute noch ein bisschen auf ihren Plätzen sitzen. „Ich will nicht gehen“, flüstert jemand. „Ich werde es so vermissen“, sagt ein anderer. Auf dem Weg zum Ausgang stehen die Mitarbeiter und reichen bekannten Gesichtern die Hand, während sie sich mit den Worten „Danke für Ihre Treue“ von ihren Besuchern verabschieden.