Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Nun hat eine Studie gezeigt, wie sich das Risiko zu erkranken deutlich senken lässt.
Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erhalten jedes Jahr fast 55.000 Deutsche die Diagnose Darmkrebs – Männer etwas häufiger als Frauen. Jede zehnte Darmkrebserkrankung wird inzwischen bei Menschen unter 50 diagnostiziert und immer häufiger sterben auch die Jüngeren daran.
Nun haben Forscher untersucht, welche Ernährungsfaktoren die größten Auswirkungen auf das Darmkrebsrisiko haben. Sie analysierten dafür das Essverhalten über 542.000 Frauen. Von diesen erkrankten im Laufe der nächsten 16 Jahre 12.251 an Darmkrebs.
Das Ergebnis: Verarbeitetes Fleisch und Alkohol erhöhten das Risiko zu erkranken am deutlichsten. Ein großes Glas Wein pro Tag (mit 20 Gramm Alkohol – entspricht etwa 200 bis 250 Milliliter) steigert das Darmkrebsrisiko um 15 Prozent. Wer viel rotes und/ oder verarbeitetes Fleisch isst, ist ebenfalls gefährdet. Zu hoher Konsum erhöht das Risiko um acht Prozent.
Ein bestimmter Mineralstoff ist jedoch mit einem signifikant verringerten Risiko für eine Darmkrebserkrankung verbunden: Wer 300 Milligramm Kalzium täglich zusätzlich zu sich nimmt (1000 Milligramm werden empfohlen), reduziert demnach die geschätzte Wahrscheinlichkeit um ganze 17 Prozent.
300 Milligramm stecken bereits in einem großen Glas Milch (240 Milliliter) oder in zwei Bechern Joghurt. Kalzium ist auch in Käse und Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Spinat enthalten, ebenso in Nüssen.
Der Studie zufolge senken auch Ballaststoffe und Vitamin C das Darmkrebsrisiko, aber weniger stark als Kalzium. „Das unterstreicht die potenzielle Schutzfunktion von Milchprodukten bei der Entstehung von Darmkrebs, die größtenteils auf Kalzium zurückzuführen ist“, sagte die leitende Forscherin Dr. Keren Papier in der BBC.
Vermutet wird, dass die schützende Wirkung des Mineralstoffes auf die Fähigkeit zurückzuführen ist, weil er „in der Lage ist, sich an Gallensäuren und freie Fettsäuren im Dickdarm zu binden und so deren potenziell krebserregende Wirkung zu verringern“.