Schumi-Rivale Heinz-Harald Frentzen
Er konnte mit den Besten mithalten
Aktualisiert am 26.12.2024 – 13:20 UhrLesedauer: 3 Min.
Zehn Jahre lang fuhr Heinz-Harald Frentzen in der Königsklasse. Ein ehemaliger Teamchef schwärmt noch heute von ihm – aus gutem Grund.
„Ich erinnere mich an diese Lackierung von irgendwoher“, schrieb Heinz-Harald Frentzen kürzlich auf X und löste damit nostalgische Gefühle bei seinen Fans aus. Der 57-Jährige reagierte damit auf die Enthüllung des Formel-1-Teams Racing Bulls. Der Rennstall hatte eine spezielle Lackierung für den Großen Preis von Las Vegas präsentiert, und diese erinnerte ihn an seine eigene Zeit in der Formel 1. Denn Frentzen fuhr in seiner Karriere zwischen 1994 und 2003 gleich mehrfach für Teams mit ähnlichen Lackierungen.
Zahlreiche Fans reagierten direkt und antworteten mit Fotos der Autos aus Frentzens Jahren in der Königsklasse.
Seit seiner Anmeldung auf der Social-Media-Plattform im Jahr 2022 nutzt der frühere Rennfahrer die Möglichkeit, mit seinen Fans auch humorvoll und mit Selbstironie zu interagieren, teilt dazu Anekdoten aus seiner Karriere.
Heinz-Harald Frentzen debütierte 1994 für das Team Sauber in der Formel 1. Der Einstieg gelang ihm dank seiner konstanten Leistungen in den Nachwuchsserien, darunter der deutschen Formel 3, wo er 1989 zu den Top-Fahrern zählte. In der Königsklasse des Motorsports zeigte sich Frentzen früh als technisch versierter und talentierter Fahrer, der das Potenzial hatte, sich gegen die Besten der Welt zu behaupten.
Seinen größten Erfolg erreichte er 1997, als er für das Williams-Team antrat. Williams war zu dieser Zeit eines der dominierenden Teams in der Formel 1, und Frentzen stand unter hohem Druck, sich neben seinem populären Teamkollegen Jacques Villeneuve zu beweisen. In einer Saison, die von der Überlegenheit des Teams geprägt war, wurde Frentzen mit einem Sieg und zahlreichen Podestplatzierungen Vizeweltmeister hinter dem Kanadier.
Trotz des Erfolges konnte Frentzen bei Williams aber nicht langfristig Fuß fassen, da die Teamdynamik von Spannungen geprägt war, insbesondere im Vergleich zu Villeneuve, der die volle Unterstützung des Teams genoss. Ein neuer Höhepunkt folgte 1999, als Frentzen zum Jordan-Team wechselte. Der Rennstall um Boss und Namensgeber Eddie Jordan, der damals als ambitionierter Außenseiter galt, profitierte enorm von Frentzens Konstanz und technischem Verständnis. Mit zwei Siegen – in Frankreich und Italien – sowie mehreren weiteren Podestplätzen beendete er die Saison auf einem beeindruckenden dritten Platz in der Fahrerwertung.
„Frentzen war der unterschätzteste Fahrer, den wir je hatten, denn er hatte die Fähigkeit, unglaubliche Dinge zu tun“, erinnerte sich Jordan erst 2023 an die gemeinsame Zeit. „Wenn man sich die Zahlen anschaut, als Michael Schumacher und Frentzen [1990] im gleichen Mercedes-Sportwagenteam waren, war Frentzen so schnell wie Michael – und meistens schneller“
Das Jahr 1999 galt für Frentzen als eine Art Renaissance seiner Karriere, da er nicht nur schnelle Zeiten fuhr, sondern auch seine strategischen Fähigkeiten unter Beweis stellte. In den Folgejahren wechselte Frentzen mehrfach die Teams. Nach seiner Zeit bei Jordan folgten Stationen bei Prost und Arrows, zwei Teams, die jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und mangelnder Konkurrenzfähigkeit keine guten Voraussetzungen für Spitzenergebnisse boten. 2002 kehrte er für eine letzte Saison zu Sauber zurück und zeigte erneut solide Leistungen, bevor er sich 2003 aus der Formel 1 verabschiedete. Nach insgesamt 157 Rennen, drei Siegen und 18 Podestplätzen beendete er schließlich seine aktive Karriere in der Königsklasse des Motorsports.
Heuter führt Heinz-Harald Frentzen ein eher zurückgezogenes Leben mit seiner Familie, die aus Ehefrau Tanja und den drei Töchtern Lea, Sarah und Fenja besteht. Zwar tritt er gelegentlich bei Motorsportveranstaltungen oder als Experte in der Öffentlichkeit auf, doch seine Prioritäten haben sich nach der aktiven Karriere deutlich verändert. Auch wenn er über 20 Jahre nach seinem Karriereende bei seinen Fans noch immer nostalgische Gefühle weckt.