Geht man durch die Braunschweiger Innenstadt, kommt man nicht selten an leeren Schaufenstern vorbei. Rund 70 Ladenflächen sind im Stadtzentrum weiter ungenutzt.
In der Braunschweiger Innenstadt gab es auch 2024 viel Bewegung. Einige Läden mussten schließen, neue zogen ein. Leer stehen im Zentrum der Löwenstadt aber nach wie vor einige Geschäfte. Jüngst seien es rund 70 Ladenflächen gewesen, teilt der Arbeitsausschuss Innenstadt auf t-online-Nachfrage mit.
Besonders der Einzelhandel habe es zunehmend schwer und beanspruche tendenziell weniger Fläche. Die freiwerdenden Läden würden teilweise durch andere Nutzungen wie Gastronomie kompensiert. Doch woran haben die Verkäufer im Stadtzentrum besonders zu knabbern?
Olaf Jaeschke, Vorsitzender vom Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig, nennt gleich mehrere Gründe. „Sowohl die Zuwächse des Online-Handels als auch die unsichere Lage in der Region, beispielsweise mit Blick auf VW oder die allgemeine wirtschaftliche Lage“ würden sich nachteilig auf die Umsätze auswirken, sagt er.
„Auch wenn die Frequenzen das in dem Maße nicht widerspiegeln, so geben die Menschen teilweise weniger Geld aus“, erklärt Jaeschke. „Zudem haben Betriebe mit steigenden Kosten zu kämpfen.“
Entmutigen lassen wolle man sich davon aber keineswegs. Im Verbund arbeite man daran „die Innenstadt durch den anhaltenden Strukturwandel zu führen“, so Jaeschke. Städtebauliche Maßnahmen oder neue Perspektiven für leerstehende Gebäude sollen genauso dabei helfen, Besucher in die Innenstadt zu locken, wie ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm.
Denn: „Gastronomie und Veranstaltungen haben als Frequenzbringer stark an Bedeutung gewonnen“, weiß Jaeschke. Dies hätten besonders die verkaufsoffenen Wochenenden „trendsporterlebnis“ im September sowie die Mumme-Genussmeile im November gezeigt. „Davon profitiert letztlich auch der Handel, der für viele nicht mehr der alleinige Grund für den Innenstadtbesuch ist“, sagt Jaeschke.
Und: Ein positiver Trend lässt sich durch die Zusammenarbeit mehrerer Instanzen und der Einbindung von weiteren „Innenstadt-Akteuren“ bereits ablesen. Noch im ersten Quartal wurden rund 80 Leerstände in der Innenstadt verzeichnet. „Hier zeigt sich im laufenden Jahr eine leicht positive Tendenz“, bilanziert der Arbeitsausschuss.