Der 1. FC Köln geht als Tabellenführer in die Weihnachtstage. Die Feierlichkeiten werden kurz ausfallen, nur wenige nutzen die freie Zeit für einen Urlaub.
Am Montag gab es beim 1. FC Köln bereits ein vorweihnachtliches Geschenk. Die Geißböcke gaben die Vertragsverlängerung mit Luca Kilian um ein Jahr bekannt. Der Pechvogel des FC hatte sich vor zwei Wochen erneut das Kreuzband gerissen. Weil sein Vertrag im Sommer ausgelaufen wäre, hätte dies eine noch schwerere Zeit bedeutet.
Doch wie es inzwischen im Profifußball üblich ist, hält ein Club in einem solchen Moment zu seinem Spieler. Kilian muss sich nun im nächsten Sommer keine Sorgen um seine unmittelbare Zukunft machen, wenn er noch immer in der Reha sein wird. Denn er weiß: In der folgenden Saison 2025/26 kann er dank des Kölner Weihnachtsgeschenks in Ruhe an seinem Comeback arbeiten.
Überhaupt ist die Stimmung beim 1. FC Köln zu Weihnachten bestens. Als Tabellenführer feiert es sich gut, als einzige Mannschaft in der 2. Bundesliga mit über 30 Punkten sogar noch besser. Und so verabschiedeten sich Spieler und Verantwortliche nach dem Sieg beim 1. FC Kaiserslautern in den kurzen Weihnachtsurlaub.
Der Innenverteidiger konnte gleich vor Ort bleiben, um die Weihnachtstage bei seiner Familie zu verbringen. Schließlich stammt der 31-Jährige aus der Pfalz. Andere Spieler wiederum fuhren zurück nach Köln, denn die kurze Zeit bis zum Trainingslager der Geißböcke ab dem 3. Januar hat so manchen FC-Profi dazu veranlasst, keine großen Reiseplanungen für die freie Zeit zu machen, sondern einfach daheim zu bleiben.
„Ich bleibe in Köln“, verriet Florian Kainz. Der Österreicher hat in der Domstadt inzwischen seine Wahlheimat gefunden und wird mit Frau sowie den zwei kleinen Kindern die Feiertage in Köln verbringen. Rasmus Carstensen hingegen fliegt für einige Tage zurück nach Dänemark, nachdem seine langjährige Freundin den FC im vergangenen Sommer verlassen und zurück in ihre gemeinsame Heimat gewechselt war. Seitdem führt das Paar eine Fernbeziehung.
Gut möglich aber, dass Carstensen gar nicht mehr nach Köln zurückkehrt, denn der Rechtsverteidiger hat beim FC keine Zukunft mehr und darf den Club verlassen. Dem Vernehmen nach strebt er ebenfalls eine Rückkehr nach Dänemark an und soll aktuell versuchen, sich mit einem neuen Club ebenfalls ein Weihnachtsgeschenk zu machen.
Für all die Transfers verantwortlich ist Sportchef Christian Keller. Doch der 46-Jährige erklärte am Sonntag, er werde die nächsten Tage zunächst durchatmen und sich um seine eigene Familie kümmern, ehe er sich wieder den Transfers widmen werde. Denn da gelte es ein altes Versprechen einzulösen. „Ich fahre jetzt in Richtung Heimat, um das Weihnachtsgeschenk für meine Eltern einzulösen, das ich ihnen letztes Jahr gegeben habe“, sagte Keller. „Ansonsten werde ich vom Baum verbannt, wenn ich das nicht vorher noch mache.“
Keller muss also erst einmal sein diesjähriges Weihnachten retten, indem er das Geschenk aus 2023 erfüllt. „Der Grund, warum es noch nicht eingelöst wurde, liegt an mir und nicht am Rest der Familie“, gab er lachend zu. „Es ist ein Familienausflug.“ Nur das Ziel des Ausflugs wollte Keller nicht verraten.
Einer der wenigen FC-Verantwortlichen, die zwischen den Jahren noch kurz die Skier unterschnallen werden, ist Cheftrainer Gerhard Struber. Der Österreicher reiste aus Kaiserslautern ins Salzburger Land. Kuchl ist Strubers Heimat, und dort wird er Weihnachten verbringen, ehe es mit der Familie in Tirol auf die Piste geht. „Es schaut gut aus, dass es Schnee gibt“, freute sich Struber. „Wir werden den Pulverschnee genießen und Ski fahren. Wir wollen auf andere Gedanken kommen und die Zeit nutzen, um Energie zu tanken für das, was in den nächsten Wochen und Monaten auf uns zukommt.“
Auf den FC kommt ab Januar die Rückserie zu: 17 Spiele, in denen es einzig um den Aufstieg in die Bundesliga geht. Und dafür brauchen die Geißböcke alle Kraft, die es über Weihnachten zu tanken gibt. „Wir fliegen in den Urlaub, aber vorher verbringen wir die Feiertage erst mal mit der Familie“, verriet Torhüter Marvin Schwäbe, einer der Garanten für den Aufschwung der letzten Monate. „Mal ein bisschen die Seele baumeln lassen, entspannen und runterkommen. Dann freuen wir uns aufs neue Jahr.“