Das Magengeschwür zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Magens: Schätzungen zufolge hat jeder Zehnte einmal in seinem Leben damit zu kämpfen.
Auslöser ist meist eine Magenschleimhautentzündung, welche die oberen Schichten des Magens angreift. Welche Warnzeichen man ernst nehmen sollte. Bei einem Magengeschwür (Ulkus) frisst sich die Magensäure über die oberste Magenschleimhautschicht in die tieferen Gewebeschichten hinein und eine Entzündung entsteht. Die schützende Schleimhautschicht wird vor allem dann angegriffen, wenn sie etwa durch eine Magenschleimhautentzündung geschwächt ist oder wenn im Magen zu viel Salzsäure gebildet wird. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.
Die Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist die häufigste Ursache für ein Magengeschwür. Aber auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente, etwa Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac, erhöht das Erkrankungsrisiko. Unter anderem stören die entzündungshemmenden Eigenschaften dieser Wirkstoffe die Bildung der schützenden Schleimschicht. Auch Kortisonpräparate scheinen sich negativ auf die Schleimhautproduktion auszuwirken.
Experten zufolge besteht in mindestens 70 Prozent der Fälle zeitgleich mit dem Magengeschwür eine Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori. Jeder zweite Erwachsene über 50 Jahre beherbergt es in seiner Magenschleimhaut. Mit zunehmendem Alter tritt es noch häufiger auf.
Rauchen sowie ein hoher Alkoholkonsum zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren. Auch anhaltender Stress wird als Auslöser diskutiert. Zudem sind genetische Faktoren an der Entstehung eines Magengeschwürs beteiligt: Die Geschwüre treten gehäuft bei der Blutgruppe 0 auf. Etwa jeder fünfte Betroffene entwickelt zu dem Magengeschwür ein Zwölffingerdarmgeschwür. In schätzungsweise vier Prozent der Magengeschwür-Fälle verbirgt sich hinter der geschädigten Magenschleimhaut Magenkrebs.
Zu den Leitbeschwerden eines Magengeschwürs zählen Druck- und Völlegefühle im Magen, leichte bis stechende Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Brechreiz, Appetitlosigkeit sowie eine Gewichtsabnahme. Die Beschwerden treten vor allem nach dem Essen auf, zeigen sich aber auch bei nüchternem Magen. Doch nicht immer kommt es zu Beschwerden. Auch Blutungen (nicht sichtbar oder im Stuhlgang) können ein Symptom sein. Schätzungsweise ein Drittel der Betroffenen bemerkt das Magengeschwür erst dann, wenn es zu Komplikationen kommt.
So kann es sein, dass aufgrund des Magengeschwürs die Magenwand durchbricht. Dann entleert sich der Mageninhalt in die Bauchhöhle – ein lebensbedrohlicher Zustand, der bei etwa fünf Prozent der Magengeschwür-Patienten vorkommt. Wie ein Magendurchbruch entsteht und wie er sich äußert, lesen Sie hier.
Doch nicht nur der Magendurchbruch als Folge des Magengeschwürs ist gefährlich. Auch Blutungen der geschädigten Magenschleimhaut sind riskant. Diese können entweder chronisch sein. Das heißt, der Patient verliert ständig etwas Blut – meist, ohne etwas davon zu bemerken. Dann gibt oft eine unklare Blutarmut oder ein positiver Blutbefund eines Stuhltests Hinweise auf die anhaltende Blutung im Inneren.
Oder die Blutung tritt akut auf. Dann kommt es in der Regel zu heftigen Schmerzen, schwarzem Stuhl (Teerstuhl) und/oder Bluterbrechen. Dann muss sofort gehandelt werden. Es droht ein Kreislaufschock. Meist wird die Wunde im Zuge einer Magenspiegelung mit einem Klipp verschlossen. Funktioniert das nicht, muss operiert werden. Geschieht dies nicht, kann die Magenblutung lebensbedrohlich werden.
Damit sich die geschädigte Magenschleimhaut wieder regenerieren kann, kommen im Zuge der Therapie sogenannte Protonenpumpenhemmer zum Einsatz. Diese hemmen die Bildung der Magensäure. So wird das Magengeschwür nicht immer wieder aufs Neue von der Säure angegriffen und kann heilen.