Angebot für Kinder
Scharfe Kritik an Berliner Weihnachtsmarkt
12.12.2024 – 03:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Tierquälerei oder Kindervergnügen? Eine Attraktion auf einem Berliner Weihnachtsmarkt steht in der Kritik.
Auf dem Historischen Weihnachtsmarkt am RAW-Gelände in Friedrichshain sorgt das Ponyreiten in diesem Jahr für Kontroversen. Die Tierrechtsorganisation Peta übte am Mittwoch Kritik an der Veranstaltung und fordert ein Ende der Attraktion.
Die Organisation argumentiert, dass die Pferde beim Ponyreiten immensem Stress ausgesetzt seien. Die laute Weihnachtsmarkt-Atmosphäre mit Besuchermengen, Musik und Lichtern überfordert die sensiblen Fluchttiere. Stattdessen bräuchten die Tiere eigentlich eine artgerechte Haltung mit ausreichend Auslauf, gutem Futter und Bewegungsfreiheit benötigen.
Besonders kritisch sieht Peta den Einsatz sogenannter Ausbinder, die den Pferden kaum Bewegungsfreiheit lassen. Diese Hilfszügel können zu Verspannungen, Genickentzündungen und Zahnproblemen führen. Mareike Homann, eine Fachreferentin bei der Tierschutzorganisation, erklärte: „Es ist nicht mit dem ‚Fest der Liebe‘ vereinbar, dass die sensiblen Tiere für ein kurzes Kindervergnügen missbraucht werden.“
Zusätzlich sieht Peta auch die Berliner Kinder selbst in Gefahr: Gutsitzende Helme für die Kleinen gebe es auf dem RAW-Gelände nämlich nicht, ein Sturz vom Pony könnte somit gefährlich enden.
Die Organisation sieht die Deutschen in der Frage auf ihrer Seite: Peta verweist in der Mitteilung vom Mittwoch auf eine Studie aus dem Jahr 2015, wonach zwei Drittel der Deutschen halten Ponykarussells für nicht tiergerecht. Bereits mehrere Städte wie München, Düsseldorf und Mainz hätten Ponyreiten auf Veranstaltungen verboten.
Beim Historischen Weihnachtsmarkt in Friedrichshain setzt man auf Tradition: Neben Handwerkskunst aus den Zeiten des Mittelalters gibt es heiße Getränke und ebenso heiße Feuershows – dazu für Kinder ein handbetriebenes Holzkarussell und Riesenrad. Dazu wird auch Bogenschießen und Armbrustschießen angeboten. Eine öffentliche Reaktion von den Marktbetreibern, die den Markt auf dem RAW-Gelände in diesem Jahr zum achten Mal durchführen, blieb bislang aus.