Teebaumöl, Apfelessig oder Backpulver: Die Liste der Hausmittel gegen Nagelpilz ist lang. Hier erfahren Sie, wie erfolgversprechend sie sind.
Nagelpilz (Onychomykose) ist in der Regel nicht gefährlich. Allerdings sehen die verdickten oder brüchigen, gelblich bis bräunlich verfärbten Nägel einfach unschön aus. Nur selten bildet sich Nagelpilz von allein zurück. Im Gegenteil: Bleibt er unbehandelt, breitet er sich immer weiter aus.
Viele Betroffene scheuen die oft monatelange Behandlung mit medizinischen Cremes, Lacken oder Tabletten – etwa weil sie Nebenwirkungen befürchten oder weil ihnen der Besuch in der Arztpraxis unangenehm ist. Stattdessen versuchen sie, den Pilz mit Hausmitteln loszuwerden. Aber inwieweit helfen Teebaumöl, Essig & Co. überhaupt? Und welche Risiken können solche Hausmittel mit sich bringen? Das erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.
Als Hausmittel ist Teebaumöl äußerst beliebt – nicht nur gegen Nagelpilz. Durch seine keimtötenden und entzündungshemmenden Eigenschaften soll es unter anderem gegen Akne, Lippenherpes oder Warzen helfen.
Teebaumöl wird aus dem australischen Teebaum Melaleuca alternifolia gewonnen. In Internetshops, Apotheken und Drogerien sind zahlreiche Produkte mit Teebaumöl in verschiedenen Konzentrationen erhältlich. Zudem ist das Öl in diversen Kosmetik- und Pflegepräparaten zu finden, zum Beispiel in Cremes oder Anti-Pickel-Stiften.
Zur Behandlung von Nagelpilz lautet die Empfehlung häufig, den befallenen Nagel mehrmals täglich mit Teebaumöl zu bestreichen, zum Beispiel mithilfe eines Wattestäbchens. Alternativ könne ein Hand- oder Fußbad mit zugesetztem Teebaumöl helfen. Manche empfehlen auch, einige Tropfen des Öls auf dem Nagel zu verreiben.
Aber hilft das? Eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage fehlt bislang. Ob Teebaumöl dem Nagelpilz zuverlässig zu Leibe rückt, ist nicht abschließend anhand von Studien bewiesen. Als Arzneimittel ist Teebaumöl daher nicht zugelassen.
Wer dennoch einen Versuch mit Teebaumöl starten möchte, sollte über mögliche gesundheitliche Risiken des Hausmittels informiert sein. Dazu zählen allergische Reaktionen und Hautreizungen, die insbesondere nach der Anwendung von hochkonzentriertem oder unverdünntem Teebaumöl entstehen können. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme hin.
Bei älteren und/oder nicht lichtgeschützt gelagerten Teebaumöl-Produkten sollten Anwenderinnen und Anwender besonders vorsichtig sein, so das BfR. Sauerstoff und Lichteinfluss verändern im Laufe der Zeit einige der Inhaltsstoffe, was das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht.
Wenn Sie Teebaumöl auf Haut und Nägel auftragen möchten, sollten Sie es nicht übertreiben. Tragen Sie das Öl nicht in konzentrierter Form auf. Personen, die zu Hautirritationen oder Allergien neigen, sollten auf die Anwendung von Teebaumöl besser verzichten.
Essig ist sauer, während Pilze eher eine basische Umgebung bevorzugen. Daher halten viele dieses Hausmittel für gut geeignet, um Nagelpilz dauerhaft loszuwerden. Ganz weit oben auf der Empfehlungsliste steht Apfelessig. Aber auch gewöhnlicher Haushaltsessig soll den Pilz abtöten können.
Zur Selbstbehandlung soll es hilfreich sein, einen mit Essig getränkten Wattebausch mehrmals täglich auf die befallenen Stellen aufzutragen. Alternativ können es Betroffene mit einem 10- bis 15-minütigen Fuß- bzw. Handbad in lauwarmem Wasser und (Apfel-)Essig versuchen.
Für einen schnellen Erfolg setzen manche auf Essigessenz, die sie direkt auf den Nagel auftragen. Doch Vorsicht: Essigessenz ist hoch konzentriert. Der hohe Säuregehalt kann zu Hautreizungen führen.
Doch ist Essig tatsächlich ein geeignetes Hausmittel bei Nagelpilz? Wie beim Teebaumöl gilt: Die Wirksamkeit von Apfelessig oder anderen Essigformen gegen Nagelpilz ist bislang nicht ausreichend erforscht.
Neben Essig und Teebaumöl gibt es viele weitere Hausmittel, die gegen Nagelpilz wirken sollen. Ihre Wirkung ist jedoch nicht erwiesen. Dazu zählen etwa