Es ist allgemein bekannt, dass Alkohol schädlich ist. Doch was genau können Wein, Bier oder Schnaps im Körper anrichten? Und wie viel ist zu viel?
In Deutschland ist Alkoholkonsum völlig akzeptiert und für viele Menschen gehört Alkohol zu bestimmten Anlässen dazu. In geringen Mengen kann er entspannend wirken und die Stimmungslage verbessern. Dennoch ist er vor allem eines – ein gefährliches Zellgift mit vielen Risiken für die Gesundheit.
Der Stoff in alkoholischen Getränken, der berauschend wirkt, heißt Ethanol. Dabei handelt es sich um farblosen, brennbaren Trinkalkohol, der einen scharf-brennenden Geschmack hat. Er entsteht bei der Vergärung von Früchten oder Getreide.
Wenn wir Alkohol trinken, gelangt er hauptsächlich über die Dünndarmschleimhaut in den Blutkreislauf, wie das Infoportal „Drugcom“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt. Nur ein kleiner Teil wird demnach über den Magen aufgenommen. Bereits nach wenigen Minuten gelange der Alkohol ins Gehirn und nach etwa 30 bis 75 Minuten habe er sich im ganzen Körper verteilt. Da der menschliche Körper zum größten Teil aus Wasser besteht, sind die meisten Gewebe im Körper und damit auch Organe wie Herz und Muskeln dem Alkohol ausgesetzt.
Hören wir auf zu trinken, wird der Alkohol langsam wieder abgebaut. Trinken wir weiter, hält sich der Pegel oder wird sogar gesteigert.
Die Wirkung, die wir beim Alkoholkonsum spüren, entsteht vor allem im Gehirn. Dort beeinflusst Alkohol zum einen die Botenstoffe, informiert die Stiftung Gesundheitswissen. Es werden Hormone wie Dopamin ausgeschüttet, die uns entspannter, gut gelaunt und weniger ängstlich machen. Es wird jedoch auch die Kommunikation zwischen den Nerven gestört, was die Weiterleitung von Reizen hemmt. Das kann selbst bei geringfügiger Blutalkoholkonzentration zu Wahrnehmungsstörungen führen.
Je mehr Alkohol wir zu uns nehmen, umso stärker ist die Beeinträchtigung. Große Mengen können sogar zu Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit führen sowie zu Müdigkeit und Benommenheit. Im schlimmsten Fall kann auch Bewusstlosigkeit eintreten.
Wer zu oft oder in zu großen Mengen Alkohol trinkt, riskiert schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Die Auswirkungen von Alkoholmissbrauch können sich auf den gesamten Körper ausweiten und die Lebenserwartung deutlich senken.
Diese Alkoholschäden und Krankheiten können laut BZgA drohen:
Nicht zuletzt ist Alkohol ein Suchtmittel. Wer aus Gewohnheit häufig Alkohol konsumiert, schädigt nicht nur seinen Körper, sondern riskiert auch eine Alkoholabhängigkeit. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Beim Alkoholkonsum gibt es der WHO zufolge keine gesundheitlich unbedenkliche Menge. Zu diesem Fazit kommen die Experten nach Auswertung weltweiter Studien zu den Gesundheitsrisiken durch Alkoholkonsum. Demnach können selbst geringe Trinkmengen Krankheiten verursachen.
„Egal, wie viel man trinkt – das Risiko für die Gesundheit beginnt schon beim ersten Tropfen jedes alkoholischen Getränks. Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können, ist: je mehr man trinkt, desto schädlicher die Wirkung – oder anders ausgedrückt: je weniger man trinkt, desto sicherer ist man“, erklärt Dr. Carina Ferreira-Borges, kommissarische Leiterin des Referats Management nichtübertragbarer Krankheiten und Regionalbeauftragte für Alkohol und illegale Drogen beim WHO-Regionalbüro für Europa.
Kurzum: Für die körperliche Gesundheit ist es am besten, gar keinen Alkohol zu trinken.