Im Internet tummeln sich unzählige Hausmittel und Methoden, die dem nächtlichen Sägen angeblich ein Ende setzen. Was wirklich gegen Schnarchen hilft, hängt jedoch von der Ursache ab.
Schnarchen ist definitionsgemäß keine Krankheit und muss nicht unbedingt behandelt werden. Häufig leidet aber der Bettpartner oder die Bettpartnerin unter den lauten Geräuschen. Manche Menschen, die ihr Bett mit einer schnarchenden Person teilen, entwickeln regelrechte Schlafstörungen und sind tagsüber ständig müde.
Für die Schnarchenden drohen nur ernsthafte Folgen, wenn sie zusätzlich eine sogenannte obstruktive Schlafapnoe haben. Dabei setzt die Atmung in der Nacht immer wieder vorübergehend aus. In diesem Fall ist eine ärztliche Untersuchung wichtig.
Beim Schlafen entspannen sich die Muskeln – auch in Rachen und Mund. Bei einigen Menschen erschlafft das Gewebe dadurch so sehr, dass es vibriert, wenn die Luft beim Ausatmen nach draußen strömt. Das erzeugt laute Geräusche.
Warum manche schnarchen und andere nicht, hat verschiedene Gründe. Das hängt unter anderem mit dem Alter und Geschlecht zusammen. Warum mehr Männer als Frauen schnarchen, ist nicht sicher geklärt. Es gibt aber Hinweise darauf, dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron Schnarchen fördert, was zumindest ein Teil der Erklärung sein könnte.
Weitere Risikofaktoren sind
- höheres Lebensalter,
- Übergewicht,
- Rauchen sowie
- Alkoholkonsum.
Alkohol begünstigt Schnarchen dadurch, dass er die Muskeln entspannt. Rauchen reizt die Atemwege.
Ebenfalls einen Einfluss haben anatomische Veränderungen, also zum Beispiel eine zu enge oder verstopfte Nase. Das kann vorübergehend (durch eine Erkältung) oder dauerhaft (etwa wegen einer krummen Nasenscheidewand) der Fall sein.
Vergrößerte Mandeln können den oberen Atemweg verengen und so Schnarchen ebenfalls begünstigen. Auch Kieferfehlstellungen (umgangssprachlich Überbiss) oder ein vergrößerter weicher Gaumen können Faktoren sein.
Je nach Grund für das Schnarchen ist eine andere Therapie sinnvoll. Bei Übergewicht als Ursache kann Abnehmen helfen, bei anatomischen Fehlstellungen kommt in manchen Fällen eine Operation infrage.
Schnarchen kann viele Ursachen haben. Welche im Einzelfall dahinterstecken, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt sicher beurteilen. Neben den Hauptrisikofaktoren Übergewicht, Alkoholkonsum und Rauchen sind manchmal auch bestimmte Medikamente wie Schlaftabletten der Grund.
Tritt das Schnarchen erst im Laufe der Zeit auf, liegt es möglicherweise schlicht am schlaffer werdenden Gewebe: Viele Menschen beginnen erst im höheren Lebensalter, regelmäßig zu schnarchen. Das Problem verstärkt sich oft bis zum 60. Lebensjahr.
Ein simpler Tipp gegen Schnarchen ist, vor dem Schlafengehen auf Alkohol und Schlaftabletten zu verzichten. Beides entspannt die Muskeln und kann Schnarchen somit begünstigen.
Bei Rauchern besteht die Chance, dass sie weniger oder nicht mehr schnarchen, wenn es ihnen gelingt, die Finger von Zigaretten zu lassen.
Eine häufige Empfehlung ist außerdem, seitlich statt auf dem Rücken zu schlafen. Welchen Effekt das hat, ist wissenschaftlich bisher kaum untersucht. Es schadet aber nicht und wird von Fachleuten empfohlen.
Manche Menschen verwenden abschwellende Nasensprays, um ihr Problem kurzfristig in den Griff zu bekommen. Das birgt aber Risiken: Auf Dauer können die Wirkstoffe die Nasenschleimhaut schädigen. Wenn sich das Schnarchen durch den Einsatz eines Nasensprays bessert, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass dauerhaft verengte Atemwege für das Problem verantwortlich sind oder dieses zumindest verstärken.
In dem Fall ist ein ärztliches Beratungsgespräch sinnvoll: Eine Fachärztin oder ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde kann beurteilen, ob eine Nasenoperation helfen könnte.