Beton statt Asche in Urnen
Schrecklicher Fund: Bestatterpaar legt Geständnis ab
26.11.2024 – 04:05 UhrLesedauer: 2 Min.
In den USA sorgen die Betreiber eine Bestattungsfirma für Entsetzen: Vor Gericht räumen sie den Missbrauch von Leichen und auch Geldwäsche ein.
Im US-Bundesstaat Colorado sorgt ein erschütternder Fall für Aufsehen: Die Betreiber eines Bestattungsunternehmens, Jon und Carie Hallford, haben sich vor Gericht schuldig bekannt, über 200 Vergehen begangen zu haben. Darunter fallen Missbrauch von Leichen, Diebstahl, Urkundenfälschung und Geldwäsche.
Bereits seit 2019 sollen die Besitzer des „Return to Nature Funeral Home“ in einem alten Gebäude nahe Colorado Springs Leichen unsachgemäß gelagert haben. Wie Staatsanwälte berichten, entdeckten Ermittler im vergangenen Jahr 190 verwesende Körper auf dem Grundstück der Hallfords. Ein Anwohner hatte zuvor einen „abscheulichen Geruch“ gemeldet.
Die schockierenden Details gehen noch weiter: Den Familien der Verstorbenen wurde laut den Vorwürfen anstelle der Asche ihrer Angehörigen trockener Beton übergeben.
„Der letzte Wunsch meiner Mutter war, dass ihre Asche an Plätzen verstreut wird, die sie liebte, und nicht in einem Gebäude zu verrotten“, sagte Tanja Wilson dem US-Sender CBS News.
Sie sowie andere Verwandte von Verstorbenen hätten Todesscheine erhalten, in denen vermerkt worden sei, dass die Leichen in einem von zwei Krematorien verbrannt würden. Gegenüber AP gaben die beiden Einrichtungen aber an, sie hätten an den Tagen, die das Beerdigungsinstitut angegeben habe, keine Verbrennungen für das Unternehmen durchgeführt. Es seien auch keine Zertifikate den Familien gegeben worden, die die Asche gewöhnlich als echt authentifizieren. Mehrere Familien gaben, dass die Überreste eher wie gewöhnlicher Trockenzement ausgesehen hätten.
Das Ehepaar muss sich nun wegen mehr als 200 Anklagen verantworten. Es drohen lange Haftstrafen: Für Jon Hallford sieht die Staatsanwaltschaft 20 Jahre vor. Seine Frau soll zwischen 15 und 20 Jahre ins Gefängnis.
Zudem sollen sie fast 900.000 US-Dollar an Pandemiehilfen missbraucht haben – unter anderem für Urlaubsreisen, Schönheitsoperationen und Schmuck. Laut Gerichtsdokumenten investierten sie auch 31.000 Dollar in Kryptowährungen.
„Dieser Fall hat die gesamte Gemeinde tief erschüttert“, hieß es aus Justizkreisen. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Colorado, der bisher für seine schwachen Regulierungen im Bestattungswesen bekannt war. Dank verstärktem Druck aus der Branche wurden diese Vorschriften jedoch erst kürzlich angepasst.
Im letzten Monat bekannten sich die Hallfords bereits schuldig zu Anklagen auf Bundesebene aufgrund von Betrug gegenüber Kunden und der Regierung.