Ex-Chef des Verfassungsschutzes
Innenminister unter Merz? Thomas Haldenwang hat kein Interesse
Aktualisiert am 17.11.2024 – 16:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Sein Wechsel von der Spitze des Verfassungsschutzes in die Politik zog Kritik nach sich. Nun erläutert Thomas Haldenwang seine Ambitionen.
Der Ex-Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang (CDU), peilt im Fall seiner Wahl in den Bundestag keine weiteren Karriereschritte an. Auch ein Amt als Bundesinnenminister unter einem möglichen Kanzler Friedrich Merz (CDU) schloss Haldenwang aus.
„Mir geht es tatsächlich um parlamentarische Arbeit. Ich strebe kein höheres Amt mehr an. Sonst hätte ich auch Verfassungsschutzpräsident bleiben können“, sagte Haldenwang der Tageszeitung „taz“. „Wenn ich tatsächlich Mitglied der Unionsfraktion würde, werde ich mich da einreihen, wo ich gebraucht werde.“ Er bringe natürlich eine besondere Expertise bei innenpolitischen Themen wie der inneren Sicherheit mit.
Haldenwang hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mitgeteilt, dass er in seiner Heimat Wuppertal als CDU-Direktkandidat für den Bundestag antreten wolle. Die Entscheidung fällt der dortige Kreisverband am 30. November. Das Amt als Verfassungsschutzchef übt der 64-Jährige inzwischen nicht mehr aus.
An seinem Wechsel hatte es Kritik gegeben – insbesondere aus der AfD, die unter Haldenwang im Fokus des Verfassungsschutzes stand. Auch in der eigenen Partei zeigte man sich teilweise überrascht von seinem Entschluss.
Haldenwang sagte der „taz“ weiter, dass die Entscheidung für die Kandidatur kurzfristig gefallen sei. Er sei erst Mitte Oktober von der CDU Wuppertal angesprochen worden.
Sollte es ihm gelingen, in den Bundestag einzuziehen, werde er sich auch dort mit der AfD auseinandersetzen, so der CDU-Mann. „Dann wäre die AfD für mich nicht nur eine zu beobachtende Organisation, die in Teilen rechtsextrem ist, sondern auch der politische Gegner, mit dem man sich mit Argumenten auseinanderzusetzen hat“, sagte Haldenwang.
„Und da glaube ich, sind wir gut beraten, wenn wir uns viel intensiver mit den Zielen und der Politik der AfD beschäftigen und auf diese Art und Weise dafür sorgen, dass der Einfluss begrenzt wird“, so Haldenwang.