„Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst“
Heftiges Unwetter: Touristenhochburg unter Wasser
13.11.2024 – 18:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Erneut hat es in Spanien starke Regenfälle gegeben. Diesmal traf es die unter Touristen beliebte Region Málaga.
Nur zwei Wochen nach der verheerenden Flut in Spanien mit über 220 Toten ist das Land erneut von heftigen Unwettern heimgesucht worden. Am stärksten betroffen war diesmal die andalusische Provinz Málaga und die gleichnamige Regionalhauptstadt. Starke Regenfälle setzten dort zahlreiche Straßen unter Wasser und beeinträchtigten den Bahn-, Auto- und Busverkehr erheblich, wie der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete.
Die höchste Warnstufe Rot gilt bis Mittwochabend für Teile von Andalusien und Katalonien. Der nationale Wetterdienst Aemet sprach zudem für Teile der Region Valencia die zweit- und dritthöchste Unwetterwarnung aus. Das schwere Unwetter vom 29. Oktober hatte vor allem diese Region im Osten Spaniens stark getroffen. Fast 80 Gemeinden wurden schwer zerstört und mindestens 215 Todesopfer wurden registriert. 17 Menschen gelten dort noch als vermisst. Insgesamt forderte die Tragödie nach der vorläufigen amtlichen Bilanz 223 Menschenleben.
In Málaga wurden bisher keine Todesopfer oder Verletzte gemeldet. Dennoch verursachten die Stürme große Probleme, auch in der benachbarten Provinz Granada. Einige Bus- und U-Bahnlinien wurden unterbrochen, Teile des Bahnverkehrs – darunter die Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Málaga und Madrid – vorläufig eingestellt.
Der Regen und die starken Winde beeinträchtigten auch den Billie Jean King Cup im Frauentennis: Die Auftaktpartie zwischen Spanien und Polen wurde auf Freitag verschoben. In Málaga waren bereits vor dem Unwetter rund 3.000 Menschen vorsorglich evakuiert worden, an Dutzenden Schulen fiel der Unterricht aus, einige Gerichte und Ämter blieben geschlossen.
In Valencia gehen derweil die Bergungs- und Aufräumarbeiten weiter, um die Kanalisation freizubekommen, damit das erwartete Regenwasser abfließen kann. Viele Straßen sind weiterhin blockiert.
Das Tiefdruckgebiet basiert auf dem Phänomen „Kalter Tropfen“, das vor zwei Wochen zu extremen Niederschlägen führte – bis zu 490 Liter pro Quadratmeter in acht Stunden. Meteorologen erwarten dieses Mal jedoch weniger Regenmengen. Dennoch sind viele Menschen besorgt. Eine Frau sagte dem Sender RTVE: „Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst.“