Ein geplanter Auftritt von Ikke Hüftgold am kommenden Samstag fällt ins Wasser. Der Sänger setzt ein Zeichen.
Ikke Hüftgold, bürgerlich Matthias Distel, zeigte schon in der Vergangenheit eine klare Haltung und schreckte nicht davor zurück, Kritik an Kollegen zu äußern. So distanzierte sich der Ballermannstar zuletzt von Melanie Müller, die wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen schuldig gesprochen wurde. Im Gespräch mit t-online kritisierte er die Mallorca-Disco Oberbayern dafür, Müller trotz ihrer Verwendung rechtsextremer Gesten auftreten zu lassen. Nun prangert Hüftgold einen ähnlichen Fall an. Dabei geht er noch einen Schritt weiter und sagt einen Auftritt ab.
Am kommenden Samstag sei eigentlich ein Auftritt von ihm im Dorf Münsterland im nordrhein-westfälischen Legden geplant gewesen. Da der Veranstalter für das kommende Jahr jedoch Michael Wendler gebucht hat, sagt Hüftgold den Termin nun bestimmt und mit einer ausführlichen Erklärung ab.
„Wendler ist in den letzten Jahren durch Aussagen und Handlungen aufgefallen, die menschenverachtend und demokratiefeindlich sind – darunter die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Inhalten, die jüdische Mitbürger diffamieren und die Ideale unserer Gesellschaft mit Füßen treten“, schreibt Hüftgold.
Er habe deshalb ein „intensives Gespräch mit der Veranstalterin geführt und sie eindringlich auf die Problematik hingewiesen“. Sie sei jedoch uneinsichtig und habe deutlich gemacht, dass es ihr „völlig egal ist, dass Wendler Nazi-Inhalte teilt“. Mangelndes Interesse an Politik sei ihre Begründung gewesen.
„Diese Haltung ist für mich völlig inakzeptabel“, stellt Hüftgold klar. „Es kann und darf nicht sein, dass Veranstalter in Deutschland Menschen eine Bühne bieten, die unsere Demokratie und das friedliche Miteinander gefährden.“ Menschen wie Michael Wendler dürften erst dann wieder eine Plattform bekommen, „wenn sie rehabilitiert sind, sich öffentlich für ihre Aussagen entschuldigt haben und echte Reue zeigen“.
Hinsichtlich seiner Konzertabsage hofft der Musiker auf das Verständnis seiner Fans. Er betont, „dass jeder von uns ein klares Zeichen gegen jede Form von Extremismus, Hass und Ignoranz setzen muss“.