Jährlich erkranken hunderttausende Menschen an einer Grippe. Bei den Impfquoten ist aber noch Luft nach oben. Ein neuer Wirkstoff soll helfen.
Zum Schutz gegen die Grippe empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) für Menschen ab 60 ab sofort einen weiteren Impfstoff. Der Influenza-Wirkstoff enthält laut einer Mitteilung MF-59, einen Zusatz, der die Impfwirkung verstärkt. Insgesamt empfiehlt die Stiko für Menschen, die älter als 60 sind, damit nun zwei Grippe-Impfstoffe. Deren Wirksamkeit schätzen die Experten als gleichwertig ein.
Jährlich erkranken zahlreiche Menschen in Deutschland an einer Grippe. In der Saison 2023/2024 wurden rund 221.000 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Bei Menschen ab 60 lag die Zahl der Erkrankungen bei 62.451. Da viele Fälle nicht erfasst würden, geht das RKI von einer insgesamt deutlich höheren Zahl an Erkrankungen aus.
„Im Jahr 2023 kam es zu 10.290 Hospitalisierungen und 852 Todesfällen aufgrund einer nachgewiesenen saisonalen Influenza-Infektion“, heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht. Von einem schweren Verlauf sind demnach vor allem ältere Menschen betroffen.
Laut Bericht sind die Impfquoten aber niedrig. So haben sich in der Saison 2021/2022 nur 43 Prozent der Menschen ab 60 impfen lassen. Als mögliche Gründe nennt das RKI, dass die Gefahren einer Grippe unterschätzt werden und die Impfung in dieser Altersgruppe gelegentlich schlecht wirkt.
Mit dem neuen Impfstoff hoffen die Experten, in der Bevölkerung eine höhere Akzeptanz für die Impfung zu erreichen und die Impfquote zu erhöhen.
Die Stiko empfiehlt chronisch Kranken, Schwangeren ab dem zweiten Trimester, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal eine jährliche Grippeimpfung. Um rechtzeitig geschützt zu sein, rät das RKI, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen.