2024 sollen die Regeln zum privaten Anbau von Cannabis gelockert werden. Für welche Sorte man sich dabei entscheidet, hängt von der gewünschten Wirkung ab.
Cannabispflanze ist nicht gleich Cannabispflanze – es gibt über 18.000 Sorten, die sich in ihrer Nutzung und Wirkung unterscheiden. Grob lassen sie sich in zwei Arten zusammenfassen.
Pflanzen der Indica-Art verwendet man hauptsächlich als Medizinalhanf und als Rauschmittel, wohingegen Sativa zudem noch als Industriehanf eingesetzt wird.
Die Wirkung von Cannabis geht vor allem auf die sogenannten Cannabinoide zurück. Dazu gehören das Tetrahydrocannabinol (THC), das zu einem euphorischen und belebenden Gemütszustand führen kann und das Cannabidiol (CBD), das nicht als berauschend gilt. Es bewirkt eher eine tiefe Entspannung und innere Ruhe.
Aufgrund der verschiedenartigen Zusammensetzung der Cannabinoide fällt auch ihr Wirkungsspektrum unterschiedlich aus. Indica-Hanfsorten haben vorwiegend eine höhere CBD- und niedrigere THC-Menge; Sativa-Hanfsorten weisen in der Regel einen hohen THC- und niedrigen CBD-Gehalt auf.
Auch optisch ist der Unterschied erkennbar: die beiden Cannabisgewächse unterscheiden sich sowohl in ihrer Größe und Form als auch bei ihren Blättern und Blüten.
Viele Cannabissorten sind inzwischen gezüchtete Hybride aus beiden Arten, welche deren Eigenschaften kombinieren. So entstanden Cannabispflanzen mit verschiedenen Charakteristika und Wirkungen. Dabei variiert je nach Sorte der THC- und CBD-Gehalt. Einige Hybride weisen einen ausgewogenen THC-CBD-Gehalt auf, während andere eher THC- oder CBD-dominant sind. Damit bieten sie eine breite Vielfalt an Optionen für Verbraucher und Patienten.
Menschen bauen Cannabis schon seit Jahrtausenden als Nutz- und Heilpflanze an, wobei sie die verschiedenen Pflanzenteile unterschiedlich nutzen. Während sich in der Blüte und den blütennahen Blättern die berauschenden, psychoaktiven Stoffe befinden, setzt die Industrie vielfach die Fasern und Samen der Sativapflanzen ein. Insbesondere gilt das für die folgenden Bereiche:
Auch die therapeutische Wirkung der Blüten und Blätter der Hanfgewächse kennen die Menschen schon seit Jahrtausenden. Allerdings wurde Cannabis in den frühen 1990er Jahren als Rauschmittel abgetan. Seit einigen Jahren rückt der therapeutische Nutzen wieder verstärkt in den Fokus. So sieht zum Beispiel die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft den Einsatz von Medizinalhanf als sinnvoll für „… Patienten, die unter einer konventionellen Therapie keine ausreichende Linderung von Symptomen wie Spastik, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitmangel haben …“.
Bei verschreibungsfähigen Cannabissorten bezieht sich die Gesetzgebung in Deutschland nicht explizit auf die Unterscheidung zwischen Indica und Sativa. Stattdessen nehmen Ärzte die Verschreibung von medizinischem Cannabis auf der Grundlage der Bedürfnisse des einzelnen Patienten vor.