Otter sind weit verbreitet und gelten als possierliche Tiere. Der Fischotter steht in Deutschland unter Naturschutz. Wir klären, ob das Tier gefährlich ist.
Otter sind putzig, sie halten beim Schlafen Händchen und tragen ihren Lieblingsstein mit sich herum. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Otter auch gemein oder gar gefährlich sein können? Wir wissen es und die Antwort wird Sie vielleicht überraschen.
Es gibt 13 verschiedene Otter-Arten, die auf der ganzen Welt zuhause sind, Australien und die Antarktis ausgenommen. Europa ist die Heimat des Eurasischen Fischotters. Sie werden den Tieren in Deutschland allerdings selten begegnen. Der Fischotter gilt als scheuer Einzelgänger, der ein eigenes Revier beansprucht und im Ernstfall auch zu verteidigen weiß. Treffen Sie auf eine Gruppe von Ottern, handelt es sich um ein Weibchen mit ihren Jungen, die ein Jahr lang im Familienverband leben.
Tatsächlich zählen die putzigen Tiere zu den Raubtieren. Der Fischotter kommt keinesfalls nur im Wasser vor. Die Tiere gehen auch an Land auf Jagd und müssen täglich mindestens 15 Prozent ihres Körpergewichts an Nahrung aufnehmen. Ein zwölf Kilogramm schwerer Otter muss also pro Tag etwa zwei Kilogramm Beute machen.
Der Speisezettel besteht aus Fischen, Muscheln, Insekten, Mäusen und anderen Kleinsäugern. Die Jagd nimmt den größten Teil des Tages ein. Bis zu fünf Stunden täglich ist ein Otter auf Beutefang. Trächtige Weibchen sind noch hungriger und bis zu acht Stunden auf der Jagd.
Otter sind scheue Tiere und meiden Menschen in der Regel. Zwar sind sie nicht direkt gefährlich, doch handelt es sich trotzdem um ein Raubtier. Fühlt sich ein Otter bedroht, kann er durchaus zum Angriff übergehen, wobei seine scharfen Zähne auch für Menschen nicht gänzlich harmlos sind. Es können schmerzhafte Bisswunden entstehen, die sich leicht entzünden.
Eine Meldung aus Singapur schockiert: Dort hat sich ein Mann, der mehrere Otter verscheuchen wollte, 26 Bisse in nur zehn Sekunden eingefangen. Das Bild vom niedlichen Otter wird auch getrübt, wenn wir uns deren Verhalten untereinander anschauen. Die Männchen nehmen häufiger Baby-Otter als Geiseln und geben den Nachwuchs erst frei, wenn die Mutter ihnen Futter gibt.