Schwere Unwetter erschüttern derzeit Spanien. Nun sind einige Menschen ums Leben gekommen. Besonders betroffen sind die Mittelmeerregionen des Landes.
Die schweren Unwetter in Spanien haben mehrere Menschen das Leben gekostet. Der Ministerpräsident der östlichen autonomen Gemeinschaft Valencia, Carlos Mazón, sagte: „Wir können bestätigen, dass schon einige Leichen gefunden wurden.“ Aus Rücksicht auf die Angehörigen würden zunächst keine genauen Opferzahlen bekannt gegeben. Medienberichten zufolge sollen mindestens 13 Personen gestorben sein.
Laut der Zeitung „El País“ werden in der südöstlichen Provinz Albacete sechs Menschen vermisst. Anderen Blättern zufolge gelten die Unwetterwarnungen inzwischen für zehn der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes. Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte.
Video | Heftiger Hagelsturm trifft Urlaubsland
Quelle: t-online
Am Dienstag waren starke Regenfälle auf Ost- und Südspanien niedergegangen, hatten Straßen mit schlammigen Wassermassen geflutet und den Flug- sowie Zugverkehr beeinträchtigt. In einigen Gegenden fiel nach spanischen Medienberichten an einem einzigen Tag mehr als die sonst in einem Monat übliche Niederschlagsmenge. Es handele sich um eine „noch nie dagewesene Situation“, sagte Mazón. Flüsse traten über die Ufer, vielerorts wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt. Autos und Bäume wurden von den Wassermassen mitgerissen. Besonders betroffen waren die bei Urlaubern beliebten Regionen Andalusien, Murcia und Valencia, die alle an das Mittelmeer grenzen.
Im Ort Letur in der östlichen Provinz Albacete würden Einsatzkräfte mit Drohnen die Nacht durch nach sechs vermissten Menschen suchen, hatte die Vertreterin der Zentralregierung in der Region Castilla-La Mancha, Milagros Tolón, am Dienstag dem spanischen Rundfunk TVE gesagt. „Die Priorität ist, diese Menschen zu finden.“
Die spanische Regierung in Madrid setzte einen Krisenstab ein, der erstmals am späten Dienstagabend zusammentraf, um sich mit der Reaktion auf das Unwetter zu beschäftigen. Madrid entsandte eine auf Rettungseinsätze spezialisierte Militäreinheit nach Valencia, um die örtlichen Dienste zu unterstützen.
Video | Dramatische Rettungseinsätze in Spanien
Quelle: reuters
„Ich verfolge mit Sorge die Berichte über vermisste Personen und die Schäden, die der Sturm in den letzten Stunden verursacht hat“, erklärte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez im Onlinedienst X und appelliert an die Bevölkerung, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. „Seien Sie sehr vorsichtig und vermeiden Sie unnötige Reisen.“
Für Mittwoch seien der Schulunterricht sowie alle Sportveranstaltungen gestrichen, teilte das Rathaus von Valencia mit. Parks würden ebenfals geschlossen bleiben. Der nationale Bahnbetreiber ADIF erklärte, der gesamte Zugverkehr in der Region Valencia sei ausgesetzt, bis die Situation sich normalisiert habe. Zudem seien Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Madrid und der Stadt Valencia bis „mindestens“ 10.00 Uhr am Mittwoch gestrichen.
In Alora in der südlichen Region Andalusien retteten Einsatzkräfte mit Hubschraubern Menschen aus Autos und Häusern, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten war. In Andalusien entgleiste laut Regionalregierung auch ein Hochgeschwindigkeitszug mit 276 Passagieren, es gab jedoch keine Verletzten.
Die staatliche Wetterbehörde AEMET rief die Alarmstufe Rot für die Region Valencia und die zweithöchste Alarmstufe für Teile Andalusiens aus. In beiden Regionen waren mehrere Straßen wegen Überschwemmungen blockiert.
Die Regenfälle sollen den Vorhersagen zufolge bis mindestens Donnerstag anhalten. Nach Angaben von Meteorologen wurde das Unwetter von kalter Luft ausgelöst, die sich über das warme Wasser des Mittelmeers bewegte und so zu Regenwolken führte.