Mehrere Airlines ziehen sich von deutschen Flughäfen zurück – und klagen über hohe Kosten. Die Branche will eine erst kürzlich erhöhte Steuer am liebsten komplett abschaffen.
Die Luftfahrtbranche fordert von der Politik Maßnahmen, die das Fliegen wieder günstiger machen. „Fliegen muss bezahlbar bleiben“, sagte Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Die Luftverkehrsteuer muss abgeschafft werden, Schweden macht das gerade vor.“ Dies hatte zuvor auch schon Ryanair-Chef Eddie Wilson gefordert. Ryanair zieht sich wie auch einige andere Airlines von deutschen Flughäfen zunehmend zurück – nach eigenen Angaben wegen zu hoher Kosten.
Im Kern geht es um die zum 1. Mai um 25 Prozent erhöhte Luftverkehrssteuer (15,53 bis 70,83 Euro je nach Entfernung), die Flugsicherungsgebühren und die sogenannte Luftsicherheitsgebühr, die für die Kontrolle der Passagiere und ihres Handgepäcks am Flughafen erhoben wird.
Die Luftverkehrssteuer wurde in Deutschland einst als Klimaschutzmaßnahme eingeführt. Zuletzt wollte die Ampel-Regierung mit den höheren Einnahmen jedoch auch Löcher im Haushalt stopfen.
Insgesamt macht der Luftverkehr rund 2,5 Prozent der weltweiten Emissionen aus. Fliegen ist die mit Abstand klimaschädlichste Art zu reisen. Bei einem Hin- und Rückflug auf die Kanaren etwa fallen dem Umweltbundesamt zufolge pro Person rund 1,9 Tonnen CO2-Äquivalente an. Das ist mehr, als ein Durchschnittsnutzer von Auto, Bus und Bahn in einem Jahr ausstößt (1,5 Tonnen CO2-Äquivalente).