Nicht immer sind Kopfschmerzen ein Grund zur Besorgnis. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sie an einer ungewöhnlichen Stelle, beispielsweise am Hinterkopf, auftreten.
Die Ursachen für Schmerzen im hinteren Kopfbereich können vielfältig sein. Wenn die Beschwerden länger andauern, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Welche das seien können, erfahren Sie hier.
Ist von Kopfschmerzen die Rede, handelt es sich in den meisten Fällen um Spannungskopfschmerzen. Rund 90 Prozent aller Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben darunter. Ursachen sind vor allem Verspannungen der Muskulatur im Rücken, im Bereich der Halswirbelsäule oder im Nacken. Auch Migräne kann sich in Nackenschmerzen äußern, die in den hinteren Teil des Kopfes ausstrahlen. Doch auch psychischer Stress kann Spannungskopfschmerzen auslösen.
Eine Massage kann hier Abhilfe schaffen. Auch zu langes und falsches Sitzen ist ein Trigger für Hinterkopfschmerzen, achten Sie daher auf ausreichend Bewegung und eine aufrechte Körperhaltung.
Zähneknirschen kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen, lassen Sie sich in diesem Fall eine spezielle Aufbissschiene (auch Knirscherschiene genannt) von Ihrem Zahnarzt anfertigen. Sie entspannt die Kiefermuskeln und vermeidet außerdem eine stärkere Abnutzung der Zahnsubstanz. Die Kosten dafür übernimmt in der Regel die Krankenkasse.
Bei einem stechenden oder pulsierenden Kopfschmerz im Hinterkopf sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wenn die Beschwerden unerträglich werden, ist auch die Fahrt zu einem Krankenhaus, das über eine neurologische Station verfügt, nicht verkehrt. Aber auch bei leichteren Kopfschmerzen sollte eine medizinische Untersuchung stattfinden, wenn sie über einen längeren Zeitraum andauern.
Hinterkopfschmerzen sind nämlich bei vielen Krankheiten ein begleitendes Symptom, in diesem Fall spricht man von sekundären oder symptomatischen Kopfschmerzen. Damit der Arzt eine richtige Diagnose stellen kann, sollte ihm der Patient genau beschreiben können, wann die Beschwerden begonnen haben, wie sie sich anfühlen – stechend, pulsierend oder eher drückend – und ob noch weitere Krankheitszeichen mit dem Kopfschmerz auftreten, beispielsweise Sehstörungen oder Übelkeit. Ein Schmerztagebuch kann dabei hilfreich sein. Notieren Sie, wann die Schmerzen begonnen haben, Begleitsymptome und mögliche Auslöser, wie Nahrungsmittel, Medikamente oder Stress.
Schmerzen am Hinterkopf treten auch bei sogenannten traumatischen Verletzungen auf. Das bedeutet: Schläge oder Stürze auf den Hinterkopf gehen mit Schmerzen und häufig auch mit einer Gehirnerschütterung einher. Kopfschmerzen sind nach Unfällen nicht ungewöhnlich und klingen in der Regel nach einiger Zeit wieder ab. In einigen Fällen können sie aber auch ein Hinweis auf eine Gehirnverletzung infolge des Traumas sein. Lassen Sie sich von einem Arzt untersuchen, um auszuschließen, dass es zu Hirnblutungen kommt.
Bei einigen Menschen treten Kopfschmerzen am Hinterkopf auch nach dem Geschlechtsverkehr auf. In diesem Fall spricht man von postkoitalen Kopfschmerz. Dieser wird durch die Anstrengung beim Sex ausgelöst und dauert in der Regel nur einige Minuten. In seltenen Fällen hält er jedoch auch mehrere Tage an. Vor allem Männer leiden an dieser Art von Kopfschmerzen, die auch von Sehstörungen, Lichtüberempfindlichkeit bis hin zu Erbrechen begleitet werden können. Dauert der sogenannte Sexualkopfschmerz länger, könnte das aber auch auf mögliche andere Krankheiten im Körper hinweisen, die medizinisch abgeklärt werden sollten.
Eine gefährliche Erkrankung, die mit Schmerzen im hinteren Bereich des Kopfes einhergeht, ist zum Beispiel eine besondere Form des Schlaganfalls, bei dem es zu einer Subarachnoidalblutung im Gehirn kommt. Dabei tritt Blut in den mit Hirnflüssigkeit gefüllten Raum des Kopfes. Die Schmerzen sind extrem und treten urplötzlich auf. Meist versteift sich zusätzlich der Nacken, und es kommt zu Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. Treten diese lebensbedrohlichen Symptome auf, zählt jede Minute und es muss umgehend ein Notarzt gerufen werden. Sonst kann es zu dauerhaften Hirnschädigungen kommen.