Der VfB Stuttgart hat seinen ersten Sieg in der neuen Champions-League-Saison verpasst. Trotz früher Führung reichte es gegen Sparta Prag am Ende nur zu einem Remis.
Bitterer Abend für den VfB Stuttgart am 2. Spieltag der Champions League: Die Schwaben waren im Heimspiel gegen Sparta Prag insbesondere in der zweiten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft. Am Ende stand auf der Anzeigetafel aber nur ein 1:1 (1:1).
Enzo Millot brachte den VfB nach gerade einmal sieben Minuten in Führung. Der Franzose köpfte eine Flanke von Nationalspieler Maximilian Mittelstädt zum 1:0 ein. Sparta schlug in Person von Kaan Kairinen noch in der ersten Hälfte zurück. Der Finne trat einen Freistoß aus rund 20 Metern mit links über die Stuttgarter Mauer und in den Winkel des Tores (32. Minute). VfB-Keeper Nübel flog vergeblich. Ein traumhafter Treffer.
Der VfB biss sich in der Folge zurück in die Partie. Sparta setzte aber immer wieder gefährliche Nadelstiche, traf unter anderem noch kurz vor der Pause die Latte (39.). Im zweiten Abschnitt brachte Stuttgart die Abwehr der Tschechen immer wieder ins Schwimmen. Doch der Siegtreffer wollte nicht fallen.
Nach zwei Spieltagen steht die Mannschaft von Sebastian Hoeneß damit bei einem Zähler in der Tabelle. Das nächste Spiel in der Champions League steht für den deutschen Vizemeister am 22. Oktober an. Dann geht es in Turin gegen Italiens Rekordchampion Juventus.
„Zurück in Europa“ stand auf einem großen Banner in der VfB-Fankurve. Erstmals seit 5.334 Tagen erklang in der Stuttgarter Arena wieder die berühmte Königsklassen-Hymne. Die „brutale“ Vorfreude, die Kapitän Atakan Karazor in der Mannschaft ausgemacht hatte, war auch auf den Rängen zu spüren. Und der VfB erwischte den erhofften Traumstart.
Enzo Millot, schon beim furiosen 5:1 in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund eineinhalb Wochen zuvor der alles überragende Mann, köpfte eine Flanke von Maximilian Mittelstädt aus kurzer Distanz zum frühen 1:0 über die Linie. Allerdings: Die Führung passte nicht so wirklich zum Spielverlauf. Sparta war zunächst das bessere Team. Offensiv fehlte den Gästen mal die Präzision, mal das Glück – wie beim Pfostentreffer von Martin Vitík (13.).
Die Dynamik, die das Stuttgarter Spiel sonst auszeichnet und auf die auch Gäste-Trainer Erik Friis explizit hingewiesen hatte, brachten die Schwaben im ersten Durchgang nur selten auf den Rasen. Mitten in der Phase, in der sie zumindest die Kontrolle übernommen zu haben schienen, fiel der Ausgleich. Kairinen setzte einen Freistoß herrlich ins rechte obere Eck.
Die Partie blieb unterhaltsam. Der VfB hatte gegen die Tschechen, die zum Auftakt der Ligaphase schon RB Salzburg mit 3:0 besiegt hatten, aber mitunter weiter Probleme – und noch mal großes Glück. Veljko Birmančević traf mit einem Kopfball nur die Latte (39.).
Birmančević war es auch, der die Gäste nach der Pause fast in Führung gebracht hätte. Der Angreifer scheiterte aber freistehend an VfB-Keeper Alexander Nübel (55.) – diesmal in einer Phase, in der eigentlich die Stuttgarter die tonangebende Mannschaft waren.
Mitte der zweiten Halbzeit erhöhte der VfB weiter die Schlagzahl. Trainer Sebastian Hoeneß brachte unter anderem Chris Führich für Ermedin Demirović und funktionierte Nationalstürmer Deniz Undav von der hängenden zur alleinigen Spitze um. Die Gastgeber bemühten sich um den zweiten Treffer und drängten Sparta mit hohen Ballbesitz-Anteilen weit in die eigene Hälfte zurück. Es fehlte aber an klaren Chancen. So endete die Partie wie das bis dahin letzte Stuttgarter Champions-League-Heimspiel gegen den ruhmreichen FC Barcelona im Februar 2010 – mit einem 1:1.