Mit seiner Aussage über Anerkennung für Leistung in Deutschland hat Friedrich Merz Diskussionen ausgelöst. Nun springt ihm Carsten Maschmeyer bei.
Wird Leistung in Deutschland nicht ausreichend gewürdigt, wie CDU-Chef Friedrich Merz am Wochenende der „Bild am Sonntag“ sagte? Star-Investor Carsten Maschmeyer jedenfalls gibt Merz im Gespräch mit t-online recht.
Das macht Maschmeyer ausgerechnet an Merz selbst fest. „Er wird seit Jahren angegriffen, weil er im Job viel Geld verdient hat und ein eigenes privates Flugzeug hat.“ In den USA, wo Maschmeyer aktuell auf Geschäftsreise ist, sei das ganz anders. „Wenn jemand erfolgreich ist, finden die Leute das toll und fragen sich: ‚Wie kann ich so erfolgreich sein wie er?‘ Die motivieren sich an diesen Beispielen.“ In Deutschland hingegen werde gerade Gründern immer wieder vorgehalten, sie hielten sich für etwas Besseres. Den Deutschen sei der Leistungsgedanke abhandengekommen, so Maschmeyer.
Darunter leide auch die Wirtschaft. „Ich mache mir große Sorgen um den Standort Deutschland“, erklärt Maschmeyer. „Wenn man von oben auf die Welt blicken würde, käme niemand auf die Idee, schwerpunktmäßig in Deutschland zu investieren. Wären wir in der Bundesliga, wären wir wie Holstein Kiel: Wir stehen auf einem Abstiegsplatz.“
Maschmeyer nennt die Situation im Gespräch mit t-online eine „Katastrophe“: „Ich mache dafür die ruhige Hand von Frau Merkel verantwortlich – jahrelang nur die Raute zu machen und nichts Dynamisches für die Wirtschaft zu tun.“ Auch die Ampelregierung nennt er „dysfunktional, weil sich jede der beteiligten Parteien vor allem um ihr eigenes Parteiprogramm kümmert“.
In dem Interview der „Bild am Sonntag“ hatte Merz zuvor „mehr Respekt für finanziellen Erfolg“ eingefordert. „Ich möchte ein bisschen unsere Mentalität ändern“, so Merz. „Wirtschaftlicher Erfolg gehört dazu, den darf man auch – man muss nicht protzen – zeigen.“
Damit könne man auch „andere ermutigen und ermuntern und sagen: Macht es nach“. Besorgt zeigte sich Merz über die Einstellung mancher Menschen zur Arbeit. Wenn diese nur als „unangenehme Unterbrechung unserer Freizeit“ gesehen werde, führe dies „in einen massiven Wohlstandsverlust“.