Doch damit nicht genug. Lyons Besitzer teilte Anfang Januar auch gegen den französischen Ligachef Vincent Labrune und PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi aus. In einem Interview mit RMC Sport berichtete er über ein Meeting der Ligue-1-Klubs im Sommer, als es um die TV-Rechte ging. „Er (Labrune, Anm. d. Red.) hat kaum den Mund aufgemacht. Nasser saß da und leitete die Sitzung. Der Präsident unserer Liga saß nur da wie ein Schoßhündchen und sagte nichts“, schimpfte Textor.
Al-Khelaïfi, dem auch der TV-Sender beIN Sports gehört, habe darauf gedrängt, dass sein Medienunternehmen den Zuschlag bekomme. Alternative Ideen habe er kleingeredet, Personen „eingeschüchtert“ und „schikaniert“.
Ein PSG-Sprecher feuerte wenige Tage nach dem Interview Textors zurück. „Es ist schade, dass man Klasse und Eleganz nicht kaufen kann, denn das hätte Herrn Textor davor bewahrt, sich lächerlich zu machen“, hieß es in einem Statement. Beim Ligaverband zeigte man sich angesichts der Kommentare über Präsident Labrune „überrascht“. Vor allem, weil Labrune und Textor kurz vor dem Interview noch einen „herzlichen Austausch“ gehabt hätten.
Zu allem Überfluss blamierte sich Olympique Lyon vergangene Woche auch noch im Pokal. Im Elfmeterschießen scheiterte der Ex-Meister beim Fünftligisten FC Bourgoin-Jallieu. Trainer Pierre Sage erklärte: „Wir werden uns schämen müssen, vor denen, die uns nahestehen, und vor denen, die den Verein lieben.“
Ob auf dem Transfermarkt, auf der Geschäftsstelle oder in der Liga – Olympique Lyon kommt einfach nicht zur Ruhe. Und ob diese in naher Zukunft einkehrt, bleibt angesichts der ungewissen finanziellen Lage unklar. Denn das Transferfenster schließt am 3. Februar. Bis dahin muss Lyon noch dringend Geld einnehmen. Sonst wird es duster.