Die KVB kämpft mit Personalmangel und hohen Krankenständen. Im Dezember war die Lage so schlimm wie noch nie.
Fast jede zehnte Stadtbahn der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) fiel im Jahr 2024 aus oder verspätete sich. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der FDP-Fraktion im Verkehrsausschuss hervor. Demnach verliefen fast 121.500 der insgesamt 1,15 Millionen Stadtbahn-Fahren im vergangenen Jahr nicht nach Plan – das entspricht einem Anteil von rund 9,5 Prozent.
Ähnlich erschreckend ist die Bilanz bei der Mobilitätsgarantie. Die KVB erstatten Fahrgästen ab einer Verspätung von 20 Minuten bis zu 30 Euro für alternative Verkehrsmittel, nachts sind es sogar 60 Euro. Wurden 2021 noch 311 Anträge erfolgreich gestellt, waren es im vergangenen Jahr mehr als 12.000. Auch die Erstattungskosten explodierten. Die 2024 gezahlten rund 232.000 sind 43-mal mehr als noch vor drei Jahren.
„Diese Zahlen sind ein Armutszeugnis für den öffentlichen Nahverkehr in unserer Stadt. Wer in Köln auf die KVB angewiesen ist, wird regelmäßig enttäuscht – das ist Wahnsinn“, erklärt FDP-Ratsherr Volker Görzel, der sich auch auf das Amt des Oberbürgermeisters im Herbst bewirbt. Die Liberalen fordern eine bessere und effiziente Organisation der KVB, um die Probleme in den Griff zu bekommen.