Bei Termindruck oder Stress mit Kollegen schießt vielen Menschen die Röte ins Gesicht. Manchmal bekommt die gestresste Haut aber auch ein fleckiges Aussehen.

Stressflecken sind Reaktionen der Haut auf psychische Belastungen. Sie treten vor allem im Gesicht, am Hals und am Dekolleté auf. Wie die Hautirritationen entstehen und was hilft.

Als Stressflecken werden Hautrötungen bezeichnet, die unter emotionaler Belastung vor allem im Gesicht, am Hals und auf dem Dekolleté sichtbar werden. Gefährlich sind Stressflecken nicht und auch keine Krankheit. Ist die Belastungssituation überstanden, lässt auch die Hautreaktion in der Regel wieder nach. Manchmal kann es sein, dass die Rötung länger anhält und Juckreiz, Trockenheit sowie Stresspickel hinzukommen.

„Unter Stress verstärken sich die Durchblutung und die Talgproduktion der Haut. Großflächige Rötungen und Stressflecken können entstehen“, erklärt Dr. Ellen Meyer-Rogge, Hautärztin aus Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

„Ebenso kann eine vermehrte Bildung von Hautfett die Poren verstopfen – Mitesser und Pickel können sich bilden. In stressigen Phasen leiden viele Menschen verstärkt unter Hautrötungen und einer unreinen Haut. Auch trockene, juckende Stellen sind ein häufiges Stresssignal der Haut.“

Warum geht Stress unter die Haut? Emotionale Reize wie Nervosität, Stress oder Angst sorgen dafür, dass der Körper Stresshormone ausschüttet, darunter Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. Diese machen den Körper reaktionsfähiger und leistungsfähiger und bereiten ihn auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor.

Diese Stressreaktion des Körpers, die früher bei Kontakt mit dem Säbelzahntiger lebensrettend sein konnte, zeigt der Körper auch heute noch – auch in weniger gefährlichen Situationen wie Bürostress, Nervosität vor einer Präsentation oder Streit.

Die ausgeschütteten Stresshormone sorgen unter anderem dafür, dass sich die Blutgefäße weit stellen, um eine bessere Durchblutung zu gewährleisten. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt. Auch die Haut spiegelt die Stressreaktion des Körpers wider: Sie rötet sich, wird warm und schwitzt.

Bei manchen Menschen zeigt sich emotionale Belastung stärker auf der Haut als bei anderen: Sie zeigen auffällige Stressflecken im Gesicht. Vielen ist diese offensichtliche Stressreaktion unangenehm und sie möchten Stressflecken vorbeugen beziehungsweise sie behandeln.

„Stressflecken sind oftmals eine Kombination aus einer stressbedingten intensiveren Durchblutung sowie einer leichten Entzündungsreaktion der Haut, welche auf die hormonellen Einflüsse zurückzuführen ist“, sagt Meyer-Rogge. „Unter kurzfristigem Stress klingt die Rötung meist wieder ab, wenn sich die Gefäße wieder eng gestellt haben.

Bei Menschen, die anhaltend unter emotionalen Belastungen leiden, kommen häufig Entzündungsprozesse hinzu, die eine länger anhaltende Rötung zur Folge haben – oftmals verbunden mit Hautunreinheiten oder trockenen Hautstellen.“

Was begünstigt Stressflecken? Stressflecken sind, wie der Name bereits sagt, auf Stress zurückzuführen. Den Flecken ließe sich daher am besten vorbeugen, wenn man Stress möglichst vermeidet. Dies ist im Alltag jedoch so gut wie unmöglich. Beeinflussen lässt sich die akute Hautreaktion auf Stress, auch Flushing (engl. Erröten) genannt, nicht.

Am besten ist, die Haut in dem Moment so zu akzeptieren, wie sie ist. Sonst verstärkt sich die Haut-Stress-Spirale. Ist die stressige Situation überstanden, reguliert sich die Durchblutung der Haut und die Rötung klingt ab.

Wer weiß, dass er beispielsweise eine Präsentation hat, kann die Wangenpartien, die oft besonders rot werden, mit etwas Abdeckstift oder Puder kaschieren. Manche Abdeckstifte haben der Dermatologin zufolge neben den beigen Farbtönen auch grüne Farbanteile, die helfen, Rötungen zu neutralisieren. Möglich sei auch, einen grünen Concealer als Basis aufzutragen und einen hautfarbenen als Finish.

(Quelle: Nicole Eberwein)

Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Der Schwerpunkt der Fachärztin liegt auf der ästhetischen Dermatologie: Sie kombiniert Dermatologie und kosmetische Medizin, insbesondere unter dem Aspekt des modernen Anti-Aging von innen und von außen.

Haben sich unter anhaltendem Stress bereits Entzündungsprozesse entwickelt und sind möglicherweise auch Unreinheiten oder sehr trockene Hautpartien sichtbar, braucht die Haut eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Pflege. „Abhängig davon, wie Ihr Hautbild aussieht, wählen Sie die Hautpflege.

Bei manchen wird unter Stress die Haut sehr trocken und empfindlich. Dann können eine sanfte Reinigungsmilch und eine hautberuhigende Creme, etwa mit Aloe Vera, das Richtige sein“, rät Meyer-Rogge. „Bei unreiner Haut kann ein mildes Reinigungsgel helfen, die Poren von Talg zu befreien, ohne die Haut unnötig zu reizen. Die anschließende Pflege sollte die Haut vor allem mit Feuchtigkeit versorgen und nicht zu fett sein.“ Idealerweise hat die Hautcreme einen UV-Schutz. Das hilft, sonnenbedingten Hautreizungen vorzubeugen.

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