Darmkrebs gilt als eine Erkrankung, für die das Risiko ab 50 Jahren ansteigt. Doch auch immer mehr Jüngere sind betroffen.

Die Zahlen sprechen Bände: Die Darmkrebsrate bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe hat sich zwischen 1990 und 2019 weltweit fast verdoppelt. In der Gruppe der unter 35-Jährigen stieg sie in diesem Zeitraum von 21.874 auf 41.545. Besonders betroffen waren Männer, fast 25.500 bekamen diese Diagnose.

Die Zahl der Todesfälle stieg im untersuchten Zeitraum von 11.445 auf 15.486, eine Zunahme von fast 25 Prozent. Nun hat ein internationales Forscherteam analysiert, wie es zu diesem Anstieg gekommen ist.

Ein Ergebnis ist besonders überraschend: Eine kalziumarme Ernährung gilt als einer der Hauptrisikofaktoren und ist für jeden fünften Todesfall durch Dickdarmkrebs in dieser Altersgruppe verantwortlich.

Der zweitgrößte Risikofaktor ist Alkoholkonsum, der drittgrößte Fettleibigkeit. Rauchen, körperliche Betätigung und eine ballaststoffarme Ernährung schienen jedoch nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Eine vor einigen Wochen veröffentlichte Studie hatte bereits ergeben, dass Kalzium das Risiko für Darmkrebs bei Frauen senkt. Wer täglich 300 Milligramm Kalzium zusätzlich zu sich nimmt (1.000 Milligramm werden empfohlen), reduziert demnach die geschätzte Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, um ganze 17 Prozent.

300 Milligramm stecken bereits in einem großen Glas Milch (240 Milliliter) oder in zwei Bechern Joghurt. Kalzium ist auch in Käse und Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Spinat enthalten, ebenso in Nüssen.

Wichtig zu wissen: Auch eine zu hohe Kalziumzufuhr kann gefährlich werden. Die Verbraucherzentrale teilt mit: „Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält eine tägliche Gesamt-Calciumzufuhr von maximal 2.500 Milligramm (aus allen Quellen) für unbedenklich. Diese Menge sollte nicht überschritten werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät daher, maximal 500 Milligramm Kalzium aus Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) aufzunehmen.“ Überdosierungen können unter anderem zu Nierensteinen führen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen