Mancher mag die Jugend als die beste Zeit des Lebens betrachten. Doch die heutige Jugend empfindet das anders. Dies geht aus Daten einer aktuellen Studie hervor.

Die Glückskurve – oder die Kurve der Zufriedenheit – verläuft in der westlichen Welt meist in der Form eines U. Eine unbeschwerte Jugend, dann werden die Jahre härter, bis zur berühmt-berüchtigten Midlife-Crisis, einer Krise in der Mitte des Lebens zwischen etwa 40 und 50 Jahren, und danach geht es wieder aufwärts. Damit galt bislang die Jugend als eine der besten Zeiten im Leben.

Doch nun hat eine von der UNO in Auftrag gegebene Studie ergeben: Das ist nicht mehr so. Die Studie, in die elf verschiedene Untersuchungen einflossen, umfasst sechs englischsprachige Länder (Großbritannien, USA, Irland, Australien, Kanada und Neuseeland) und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Die Lebenszufriedenheit junger Menschen ist im letzten Jahrzehnt gesunken.

Die Autoren warnen ausdrücklich vor einer wachsenden psychischen Gesundheitskrise bei Jugendlichen. Was steckt dahinter? Klar ist: Die Krisen der Welt ballen sich gerade. Und man würde sich auch davon ausgehen, dass die in der Corona-Krise verhängten Kontaktverbote Auswirkungen hatten. Doch die Daten gehen zehn Jahre zurück. Und sie zeigen: Das Level an Verzweiflung ist seitdem fast in jedem Alter höher als in früheren Untersuchungen.

Besonders auffällig sind die ab 18-Jährigen. Zusammengefasst: Früher gab es in jüngeren Jahren vergleichsweise wenige Menschen, die berichteten, dass ihr Leben sie verzweifeln lässt. Die neuen Daten zeigen, dass die jungen Menschen deutlich mutloser sind und dies dann mit steigendem Alter besser wird. Nach der aktuellen Studie sind die Befragten im mittleren bis hohen Alter (ab 70 Jahren) zufriedener als Jüngere.

Die Erklärung der Experten hat wenig mit der weltpolitischen Lage zu tun. Vor allem der Verbreitung von Smartphones und sozialen Medien scheint hier einzufließen. Denn: Der Trend zur Unzufreidenheit in dieser Generation ging einher mit der zunehmenden Internetnutzung.

Im britischen „Guardian“ warnte einer der Studienautoren, David Banchflower: „Dies könnte eine verlorene Generation werden.“ Es verwies auf Cybermobbing und Bodyshaming im Internet.

„Es steht außer Frage, dass wir es mit einer globalen Krise zu tun haben. Die jungen Menschen sind verwirrt und verstört. Die Frage ist, was wir dagegen tun können. Doch wir wissen es nicht.“

Laut dem „Guardian“ gibt es andere Studien, die Verbindungen zwischen der Krise der psychischen Gesundheit bei Jugendlichen, der Ungleichheit der Generationen, den unregulierten sozialen Medien, unsicheren Beschäftigungsverhältnissen und der Klimakrise hergestellt haben. Demnach seien junge Menschen immer häufiger wegen psychischer Erkrankungen nicht auf dem Arbeitsmarkt.

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