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Magenschmerzen, Appetitlosigkeit oder Übelkeit nach dem Essen? Das kann auf eine Gastritis hinweisen. Aber nicht immer treten Beschwerden auf.

Eine Magenschleimhautentzündung ist nicht ansteckend und kommt relativ häufig vor: In Deutschland erkranken schätzungsweise 2 von 10 Menschen einmal im Laufe ihres Lebens akut daran, wobei das Risiko steigt, je älter man wird. Frauen entwickeln eine Gastritis vor allem zwischen 45 und 64 Jahren, Männer sind häufig erst ab 65 Jahren betroffen.

  • Welches Essen hilft: Ernährung bei Magenschleimhautentzündung

Erfahren Sie mehr über Ursachen und Symptome der Magenschleimhautentzündung, wie lange die Erkrankung dauert und welche Behandlung hilft.

Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet. Das kann unterschiedliche Ursachen haben.

Abhängig davon, wie schnell sich die Magenschleimhautentzündung entwickelt und wie lange sie andauert, unterscheiden Fachleute zwischen akuter und chronischer Gastritis. Während eine akute Gastritis nach wenigen Tagen bis Wochen abheilt, kann eine chronische Gastritis monate- bis jahrelang bestehen.

Je nach Ursache lässt sich eine chronische Magenschleimhautentzündung außerdem einem bestimmten Typ zuordnen:

  • Typ-A-Gastritis: Macht etwa 5 Prozent der Fälle aus; entsteht durch eine Autoimmunreaktion gegen bestimmte Magenzellen.
  • Typ-B-Gastritis: Macht etwa 85 Prozent der Fälle aus; entsteht bakteriell durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori.
  • Typ-C-Gastritis: Macht etwa 10 Prozent der Fälle aus; entsteht chemisch-toxisch (etwa durch Schmerzmittel oder Alkohol).

Eine Magenschleimhautentzündung kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Möglich sind bei einer Gastritis zum Beispiel Beschwerden wie diese:

  • Magenschmerzen
  • Sodbrennen
  • Aufstoßen
  • Übelkeit, teils auch Erbrechen
  • Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit

Manche Betroffene berichten zudem über ein allgemeines Krankheitsgefühl. Auch hinter vermeintlichen Herzschmerzen kann unter Umständen eine Gastritis stecken.

Allerdings müssen bei einer Magenschleimhautentzündung nicht immer Symptome auftreten. Insbesondere eine chronische Gastritis macht sich häufig kaum oder nur durch leichte Beschwerden bemerkbar.

Bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung stellt sich auf Dauer zudem meist ein Vitamin-B12-Mangel ein. Denn eine lang anhaltende Gastritis führt häufig zu einem Mangel an Intrinsic-Faktor. Dieses Eiweiß wird von bestimmten Magenzellen gebildet und bindet im Nahrungsbrei enthaltenes Vitamin B12. Nur so kann das Vitamin im Dünndarm aufgenommen werden. Fehlt der Intrinsic-Faktor, kann der Körper Vitamin B12 nicht mehr ausreichend aus der Nahrung aufnehmen.

Bei einem anhaltenden Mangel an Vitamin B12 können sich zusätzlich zur Gastritis weitere Symptome einstellen, etwa Konzentrationsprobleme oder auch Missempfindungen (wie Kribbeln) in Beinen oder Armen.

Ist die Magenschleimhaut durch die entzündlichen Prozesse stark angegriffen, kann es in manchen Fällen zu kleineren Magenblutungen kommen. Halten diese über lange Zeit an, kann das auf Dauer zu Blutarmut (Anämie) führen. Dann sind zusätzliche Beschwerden wie eine ungewöhnlich blasse Haut und eine rasche Ermüdbarkeit möglich.

Durchfall ist hingegen kein typisches Symptom einer Gastritis und eher ein Anzeichen dafür, dass gleichzeitig eine andere Erkrankung vorliegt, etwa ein Magen-Darm-Infekt. Im Rahmen einer chronischen Magenschleimhautentzündung kann Durchfall aber unter Umständen auch mal auftreten.

Wie lange es dauert, bis eine Magenschleimhautentzündung abheilt, ist unterschiedlich. Eine akute Gastritis kann sich je nach Ausmaß innerhalb einiger Tage bis Wochen bessern. Das gilt insbesondere, wenn man die Erkrankung behandelt und sich eine Zeit lang schont. Leichte Fälle heilen oft auch von selbst ab.

Bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung ist die Behandlung dagegen oft langwieriger. Meist dauert die Erkrankung deutlich länger, teilweise Monate oder Jahre.

Hinter einer Magenschleimhautentzündung können verschiedene Ursachen stecken. Diese haben eines gemeinsam: Langfristig führen sie zu Schäden an der Magenschleimhaut – zum Beispiel, weil sie die Säureproduktion erhöhen, die Schleimhaut im Magen schwächen oder reizen.

Die Magenschleimhaut kleidet den Magen von innen aus und dient eigentlich als Schutz vor dem sauren Magensaft. Ist die Magenschleimhaut jedoch angegriffen, kann sie ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen. Magensäure kann dann eindringen und entzündliche Prozesse an der Magenwand hervorrufen.

Mögliche Auslöser einer Gastritis sind zum Beispiel Faktoren wie diese:

  • magenreizende Lebensmittel wie scharfes, fettiges oder frittiertes Essen
  • Kaffee
  • Rauchen
  • regelmäßiger Konsum großer Mengen Alkohol
  • häufige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS)
  • langfristige Einnahme bestimmter Medikamente, etwa Krebsmittel (wie Zytostatika) oder Kortisonpräparate
  • Magen-Darm-Infekte
  • Galle-Rückfluss aus dem Dünndarm in den Magen
  • langanhaltender Stress
  • eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori
  • Autoimmunreaktion gegen eigene Magenzellen

In den meisten Fällen verursacht dabei

  • entweder eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori
  • oder der häufige Gebrauch von Schmerzmitteln aus der Gruppe der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) eine Magenschleimhautentzündung, also Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder ASS.

Kurzfristigen Stress streckt der Körper in der Regel problemlos weg. Hält Stress jedoch lange an, kann das Folgen haben. Denn dann werden über lange Zeit auch vermehrt Stresshormone ausgeschüttet. Neben anderen Auswirkungen führt das unter anderem dazu, dass der Magen bei Stress mehr sauren Magensaft herstellt und so zu einer Gastritis beitragen kann.

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