Lange Zeit galt Kaffeetrinken eher als schädlich. Doch nun bestätigen immer mehr Studien die gesundheitlichen Vorteile des Heißgetränks, auch in Bezug auf bestimmte Krebsarten.

Kaffee gehört zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Durchschnittlich trinkt hierzulande jeder Mensch täglich etwa vier Tassen des Heißgetränks. Das könnte sogar eine gesunde Angewohnheit sein, wie eine neue Studie zeigt.

So hat ein internationales Forschungsteam des International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortiums herausgefunden, dass ein moderater Kaffeekonsum möglicherweise mit einem geringeren Risiko für Kopf-Hals-Tumore verbunden ist. Wie groß der Einfluss ist, hängt dabei von der Menge des Konsums ab. Die Studie wurde im Fachmagazin „Wiley Periodicals“ im Auftrag der American Cancer Society veröffentlicht.

Die Studie untersuchte die Daten aus 14 Studien mit über 25.000 Probanden. Von diesen waren knapp 10.000 Menschen an Kopf-Hals-Tumoren erkrankt. Unter dem Begriff Kopf-Hals-Tumoren werden verschiedene Krebsarten zusammengefasst, die im Kopf-Hals-Bereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes, der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse.

Ziel der Forscher war es, herauszufinden, ob und in welchem Maße der Konsum von Kaffee einen Einfluss auf die Entwicklung von Kopf-Hals-Tumoren hat. Hierzu verglichen sie die unterschiedlichen Kaffeemengen der Teilnehmer mit Probanden, die keinen Kaffee trinken.

Das Ergebnis: Kaffeetrinker entwickelten seltener Kopf-Hals-Tumore als Menschen, die nicht regelmäßig Kaffee trinken. Dabei zeigen verschiedene Kaffeemengen einen unterschiedlichen Effekt auf die einzelnen Krebsarten:

Bei der Auswertung berücksichtigten die Forschenden wichtige Risikofaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum, die nachweislich eine Rolle bei der Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren spielen.

Da auch entkoffeinierter Kaffee das Risiko bestimmter Kopf-Hals-Tumoren senkt, vermuten die Autoren, dass andere Inhaltsstoffe als das Koffein dafür verantwortlich sind. Ihnen zufolge könnte der schützende Effekt von Kaffee auf die enthaltenen Polyphenole zurückzuführen sein. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben bereits in verschiedenen Zellstudien antioxidative und krebshemmende Eigenschaften gezeigt.

Wie der Deutsche Krebsinformationsdienst berichtet, gibt es schon länger Hinweise, dass Kaffee das Risiko für Krebsarten wie Mund-, Rachen- und Kehlkopfkrebs senken könnte. Mit der aktuellen Studie verstärkt sich diese Vermutung weiter. Allerdings weisen die Studienautoren selbst darauf hin, dass weitere Forschung notwendig ist, um zu verstehen, wie genau Kaffee das Krebsrisiko senkt und ob es eventuell Unterschiede zwischen verschiedenen Kaffeesorten gibt.

Bei den positiven Effekten von Kaffee sollte jedoch nicht vergessen werden, dass Heißgetränke auch immer ein gewisses Risiko mit sich bringen. So gibt es laut Deutschem Krebsinformationsdienst starke Hinweise, dass sehr heiße Getränke (über 65 Grad) das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen können. Deshalb haben Fachleute das Trinken sehr heißer Getränke insgesamt als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

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