Ein Pfändungsschutzkonto kann Ihnen helfen, Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Aber nicht immer ist ein P-Konto sinnvoll.

Wenn Ihnen Ihre Bank oder Sparkasse per Brief mitteilen, dass Ihr Konto gesperrt und gepfändet wurde, sollten Sie schnell reagieren – aber spätestens einen Monat nach der Pfändung. Durch die Kontopfändung haben Gläubiger ein berechtigtes Interesse, auf Ihr Vermögen zuzugreifen, um offene Forderungen zu begleichen.

Sobald Sie ein P-Konto beantragen, kann die Bank Ihr Konto entsperren und der sogenannte Pfändungsschutz tritt in Kraft. P-Konten haben Vor- und Nachteile. In diesem Artikel beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen.

Was ist ein P-Konto

Ein Pfändungsschutzkonto, auch „P-Konto“ genannt, ermöglicht es Ihnen, auf Ihr Geld zuzugreifen, während das Konto gepfändet ist. Das P-Konto ist kein neues Konto, sondern Ihr reguläres Konto wird in ein P-Konto umgewandelt. Sie dürfen über ihr Geld bis zu einer Freigrenze von 1.410 Euro verfügen – egal wie hoch Ihre Schulden sind. Alles über der Freigrenze unterliegt der Pfändung und soll dazu dienen, Ihre Schulden bei den Gläubigern zu begleichen.

Das sind die Vorteile eines P-Kontos

Das Wichtigste zuerst: Ein P-Konto ist sinnvoll, weil ein Teil Ihres Vermögens geschützt ist. So haben Sie Geld für den täglichen Bedarf wie Lebensmittel und Kleidung zur Verfügung und müssen keine Angst haben, dass Sie Ihre Miete nicht mehr bezahlen können.

Das sind die weiteren Vorteile eines P-Kontos:

  • Jeder Mensch darf ein P-Konto haben. Das bedeutet, dass die Bank oder Sparkasse auf Antrag Ihr Konto in ein P-Konto umwandeln muss.
  • Ein P-Konto schützt mehr Geld, wenn unterhaltspflichtige Personen in Ihrem Haushalt wohnen. Für die erste Person behalten Sie 527,75 Euro. Für jede weitere Person sind es 294,02 Euro.
  • Auch Kindergeld und einmaliges Geld vom Jobcenter darf nicht gepfändet werden.
  • Für die Einrichtung eines P-Kontos dürfen die kontoführenden Kreditinstitute keine gesonderten Gebühren erheben.
  • Zudem sind Klauseln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Kreditinstituten unwirksam, in denen sie Gebühren für die Bearbeitung und Überwachung der Pfändungsmaßnahmen erheben.

Das sind die Nachteile eines P-Kontos

Neben den vielen Vorteilen sollten Sie auch die Nachteile bedenken.

  • Jeder Mensch darf nur ein P-Konto haben und nicht mehrere P-Konten bei verschiedenen Kreditinstituten.
  • Der Pfändungsschutz gilt auch für Gemeinschaftskonten – allerdings nur für einen Monat. Innerhalb dieser Zeit sollten die Kontoinhaber das Geld auf Einzelkonten übertragen. Denn nur Einzelkonten lassen sich in ein P-Konto umwandeln.
  • Durch ein P-Konto haben Sie nur Zugriff auf den geschützten Freibetrag. Alles darüber ist gesperrt.
  • Ein P-Konto darf nur auf Guthabenbasis geführt werden. Sollten Sie mit Ihrer Bank einen Dispokredit vereinbart haben, wird dieser außer Kraft gesetzt.
  • Zum Konto zugehörige Kreditkarten werden gesperrt – mit Ausnahme von Prepaid-Kreditkarten, die sie wie eine Guthabenkarte mit Geld aufladen können.
  • Sobald eine Bank für Sie ein P-Konto eröffnet, wird dieser Vorgang bei der Schufa gespeichert – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Ihr Schufa-Score wird dadurch aber nicht schlechter. Allerdings erhält die Schufa gleichzeitig Informationen über den Grund für das P-Konto: die Pfändung. Das wiederum könnte sich auf Ihre Bonität und Ihren Score bei der Schufa auswirken. Wollen Sie beispielsweise nach Eröffnung des P-Kontos einen Kredit aufnehmen, um Ihre Schulden zu tilgen, fragen die Kreditinstitute bei der Schufa nach und werden über Ihr P-Konto informiert. Für viele Banken ist dies ein Negativmerkmal und kann zur Ablehnung des Kredits führen.
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